Navy nimmt ‘Gestapo’ vom Netz

Die US-Navy hat zwar eine blühende Phantasie, was die Namensgebung für Server angeht, beweist dabei aber kein Fingerspitzengefühl.

Die US-Navy hat zwar eine blühende Phantasie, was die Namensgebung für Server angeht, beweist dabei aber kein Fingerspitzengefühl. So unterhält die Navy in New Orleans einen Proxy-Server mit dem Namen ‘Gestapo’, offensichtlich benannt nach der geheimen Staatspolizei während des Dritten Reichs. Der Server der ‘Commander Naval Reserve Recruiting Command’ (CNRRC) mit der genauen Bezeichnung ‘gestapo.cnrrc.nola.navy.mil’ habe zudem verschiedene Webseiten angepingt. So sei der Server an verschiedenen Orten in Erscheinung getreten. Unter anderem auf einer Seite von muslimischen Journalisten, die sich nach eigenen Angaben zudem einer nicht endenden Flut von Spam-Mails und Virenangriffen ausgesetzt sehen.
Ein Sprecher der Navy wiegelte gegenüber US-Medien ab: “Was wirklich passiert ist, war, dass der Name vor sechs Jahren aufkam. Irgend ein IT-Typ hat den dann nach draußen gelassen”, erklärt Leutnant Bill Clinton, ein Sprecher der US-Navy. “Es war sicherlich nicht die klügste Entscheidung.”

Der Proxy-Server unterstütze nach Angaben der CNRRC eine Firewall, die eine Datenbank für Rekruten schützt und werde überhaupt nicht zum Schnüffeln eingesetzt. Die Navy wolle jetzt bis Ende des Monats den Server umtaufen. “Wir können ihn jetzt noch nicht ausschalten, weil die Datenbank derzeit für Rekrutierungen verwendet wird”, so Clinton weiter.