Microsoft will sich Patent für ‘virtuellen Desktop’ holen

Offenbar will der Softwarehersteller Microsoft die Open-Source-Gemeinschaft ärgern.

Offenbar will der Softwarehersteller Microsoft die Open-Source-Gemeinschaft ärgern. Denn wie jetzt bekannt wurde hat das Unternehmen am 5. April 2002 einen Patentantrag für die Darstellung von mehreren virtuellen Oberflächen in einem Bildschirm gestellt. Mit dieser Technik lassen sich mehrere virtuelle Desktops darstellen, zwischen denen der Nutzer dann hin und her schalten kann.
Dieses Feature findet sich derzeit vor allem bei Open-Source-Betriebssystemen und hier in den grafischen Oberflächen. So etwa seit einigen Jahren in dem KDE-Projekt oder bei Gnome. In KDE lassen sich vier Bildschirme darstellen. Bei Gnome können es bis zu 36 sein. Nun will Microsoft ‘seine’ Erfindung patentieren lassen und fordert “exklusiven Besitz oder Privileg” für diese Technologie.

In Diskussionsforen erhitzen sich schon die Gemüter. Ein Teilnehmer fragte: “Wie ist es möglich, ein Patent für die Technologie von jemand anderem zu beantragen und für die Beschreibung das Konkurrenzprodukt zu verwenden?” Und auch andere überspitzte Formulierungen waren zu finden, etwa: “Hat schon jemand den Computer als solchen patentieren lassen? Falls dem nicht so ist, sollte vielleicht ich, bevor Microsoft auf die Idee kommt … hey, oder lasst uns mal über das Rad sprechen.”