Microsofts Anwendungs-Integration kommt Firmen teuer

Die Strategie von Microsoft, immer mehr Produktlinien zu integrieren, könnte für Anwenderunternehmen sehr teuer werden.

Die Strategie von Microsoft, immer mehr Produktlinien zu integrieren, könnte für Anwenderunternehmen sehr teuer werden. Die Kosten könnten von 10 bis zu 40 Prozent steigen, so eine Studie von Jupiter Research. Dabei benutze der Software-Hersteller die ‘Integrated Innovation’-Strategie, um in den Unternehmen mit mehr Druck Software zu verkaufen. Joe Wilcox, Analyst bei Jupiter Research, erläuterte bei Techweb, dass Microsoft sehr aggressiv versuche, die Integration von Backend- und Client-Software – wie zum Beispiel beim Windows Server 2003 und dem neuen Office – voranzutreiben. Microsoft erhofft sich dadurch, die Verkaufszahlen von serverbasierter Software in die Höhe zu schrauben.
Microsoft werde dabei nicht müde, die Produktivität und Kostensenkung durch die Integration anzupreisen. Doch dabei, so Wilcox, werden viele Unternehmen sehr viel mehr als in der Vergangenheit für ihre Microsoft-Produktlinien bezahlen müssen. Die Ursache: Um die neuen Features wie Rechtemanagement mit XML oder den neuen Messenger in Office 2003 auch nutzen zu können, muss man entweder kostenpflichtig updaten, oder weitere Lizenzen hinzukaufen. Wilcox: “Microsoft versucht, die gesamte Office-Produktline von einzelnen Applikationen in eine Plattform wie Windows umzustrukturieren.”

Aber nicht alle Firmen seien von der Teuerung erfasst, erklärt Wilcox. Unternehmen, die eine sogenannte ‘Software Assurance’-Lizenz haben, also kostenfreie Updates für einen gewissen Zeitraum beziehen können, werden kaum mehr zahlen müssen. Diejenigen, die den Update-Service nicht gebucht haben, werden sich mit horrenden Mehrausgaben konfrontiert sehen. Wilcox sieht schwere Aufgaben für Microsoft heraufziehen, nämlich seine Kunden davon zu überzeugen, dennoch die teuren Updates und zusätzlichen Lizenzen zu erwerben statt auf kostengünstigere Alternativen umzusatteln.

Und hier sieht der Analyst neue Chancen für Microsoft-Konkurrenten wie WordPerfect, StarOffice oder der Shareware OpenOffice. “In manchen Szenarien gibt es praktikable Alternativen zu Office”, sagt Wilcox und gibt einen Ausblick auf die Zukunft: “Die Unternehmen sollten sich vorbereiten, ihre Budgets für Microsoft-Produkte um 40 Prozent anzuheben, wenn 2006 die überarbeitete Longhorn-Produktlinie auf den Markt kommt.”