SPD entscheidet sich für Microsoft

Münchner Entscheidung offenbar doch “unpolitisch”.

Im Gegensatz zu der SPD-regierten Stadt München, die sich nach einer langen Auswahlperiode für Verwaltungslösungen auf Linux-Basis entschieden hatte und vor allem während des Wahlkampfes in Bayern immer wieder darauf pochte, dass diese Entscheidung technischer und nicht politischer Natur sei, hat sich nun die Gesamt-SPD für eine Microsoft Navision-Lösung entschieden.
Der Parteivorstand der SPD will die Branchenlösung ‘Vereine/Verbände’ auf Basis von Microsoft Business Solutions-Navision einsetzen. Die Branchenlösung soll Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung, Warenwirtschaft und die Haushaltsstellenrechnung als Bestandteil der Haushaltsverwaltung integrieren. Dies soll eine zentrale Datenbank gewährleisten, die die verschiedenen Insellösungen ablösen soll. So entstehe im Verlauf ein einheitliches Datenmanagement. Als Starttermin ist der 1.6.2004 geplant. In einem zweiten Projektabschnitt können die Bezirke die gleichen Software-Funktionalitäten nutzen.

Die Integration der Warenwirtschaft soll Bestellvorgänge und Veranstaltungsplanung vereinheitlichen und dadurch verbessern. Sie werde die Kontrolle der Bestände übernehmen, so heißt es in einer Mitteilung, und die notwendige Beschaffung veranlassen. Zudem ermögliche nun die integrierte Haushaltsverwaltung, jederzeit die aktuellen Informationen abzurufen und interne Prozesse reibungslos zu gestalten.

Jochen Kunze, Geschäftsführer der Office Consult GmbH, EDV-Dienstleister des SPD-Parteivorstands, sagt: “Um unsere Abläufe in der Berliner Parteizentrale zu optimieren und automatisieren, haben wir uns für eine branchenspezifische, ganzheitlich integrierte Lösung auf Basis einer zukunftssicheren Standardsoftware entschieden.” Für ihn zählen also bewährte Lösungen, während die Münchner SPD auf ihren Landtags-Wahlplakaten “Mehr Linux – mehr Freiheit” schrieb. Doch auch die Konservativen sind in der Frage ‘Linux oder Microsoft’ gespalten. Während die Münchner CSU streng auf die Redmonder setzt, gibt es nach Angaben aus dem SPD-Bürgermeisterbüro in Niederbayern einige ‘Abtrünnige’ schwarze Linux-Fans.