HP setzt sich mit Opteron-Produkten weiter von Dell ab

Nach IBM und Sun wird nun auch HP eigene Opteron-Produkte bringen. Intel will bald mit ‘Nocona’ die IT-Konzerne zurücklocken.

Mit eigenen Produkten, die auf der Chiptechnik von AMDs ‘Opteron’ basieren, will sich Hewlett-Packard (HP) offenbar einen Vorsprung im Bereich der Low-end-Server verschaffen. Das erfuhren Analysten nach US-Medienberichten exklusiv am Montag.
Diese Nachricht kommt gerade eine Woche nachdem Intel eine Architektur auf den Markt gebracht hatte, die dem Opteron gleicht. Die Pläne von IT-Konzernen wie IBM und Sun, die AMD-Technik zu unterstützen, hatte den traditionellen Chip-Platzhirsch offenbar gezwungen, sich ebenfalls in Richtung der 64-Bit-Technik zu bewegen. Sie hat gegenüber der 32-Bit-Technik den Vorteil der Abwärtskompatibilität und erlaubt es Applikationen beider Welten, stabil zu laufen.

Für HP ist dieser Schritt nach Einschätzung der Analysten der einzig richtige. Nicht nur, dass bereits IBM und Sun angekündigt hatten, sowohl die AMD-Plattform als auch die kommende Intel-Architektur für 64-Bit unter dem Projektnamen ‘Nocona’ unterstützen zu wollen. Auch die Konkurrenz mit Dell dürfte sich durch die Ankündigung, die in diesen Tagen von HP selbst konkretisiert werden soll, neu anheizen lassen. Schließlich hatte Dell angekündigt, sein Interesse an AMD-Produkten sei gleich Null.

HP erhalte so die Möglichkeit, der eigenen Linie treu zu bleiben und sich nach Produktunterschieden von Dell abzuheben. Der Computerhersteller war in den vergangenen Quartalen gefährlich nahe an HPs Geschäfte im Low-end-Servermarkt herangerückt. Allerdings ist hier vor allem der Preis ein Totschlagargument. Die AMD-Unterstützung gibt HP nun den Weg zu den AMD-Fans in Mittelstand und Unternehmensabteilungen frei.

Außerdem weist Analyst Charles King von der Sageza Group noch auf einen anderen Aspekt hin. Die Unterstützung des Opteron, so sagte er gegenüber der US-Presse, erlaube es IBM oder HP sogar, den Kunden beide Chips in einem Paket zu verkaufen. Für Testläufe, sozusagen. Da die Architekturen auch von der Software her voll kompatibel seien, ließen sich seiner Ansicht nach Geschäftsmodelle finden, wie die Anbieter beide Chips einbauen könnten und der Kunde nur einen aktiviert bekomme mit der Option, jederzeit auf 32-Bit oder 64-Bit umzuschalten. So würden die Margen besser abgeschöpft und der Kunde erhalte weitaus mehr Flexibilität.