Der Wetterfrosch bekommt sein eigenes kleines Grid

Über ein Grid-Netzwerk sollen drei deutsche Behörden fortan verbunden sein.

Über ein Grid-Netzwerk sollen drei deutsche Behörden fortan verbunden sein. Damit wollen sie gemeinsame Projekte besser realisieren und vor allem auf die Rechenpower im Datenzentrum des Wetteramtes zugreifen. Das gaben der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bekannt.
“Das Rechner-Netzwerk zwischen BAW, DWD und BSH zeigt die großen Vorteile, die gerade staatliche öffentliche Institutionen von der Grid-Technologie haben können”, so Professor Geerd-Rüdiger Hoffmann, Abteilungsleiter Systeme und Betrieb beim DWD und Vorsitzender des Unicore-Forums. “Durch die Unicore-Software können die Mitarbeiter ihre Jobs genauso leicht an ihrem Arbeitsplatz abschicken wie bisher, da komplizierte Registrierungs- und Autorisierungsvorgänge entfallen.”

Durch diese Koppelung ihrer IT-Systeme wollen die Behörden rechenintensive gemeinsame Projekte lokal verteilt oder aber gleich auf dem Superrechner des DWD bewältigen. Bereits im letzten Jahr wurde der DWD ausgezeichnet für seine Aktivitäten im Grid-Bereich. Das Netzwerk, das nun gemeinsam mit Unicore-Mitglied IBM aufgebaut worden ist, basiert der Mitteilung zufolge auf der Grid-Software des europäischen Unicore-Forums. Diese Anwendung wurde im Rahmen des Unicore Plus Projekts entwickelt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Hier arbeiten seit der Gründung 1997 Forscher an Techniken, um über das Internet auf verteilte Supercomputer-Ressourcen mit verschiedenen Datenspeichersystemen zugreifen zu können.

Ziel ist es, weltweit einen einheitlichen, herstellerübergreifenden Standard für Grid-Computing zu entwickeln. Zu diesem Zweck arbeiten die europäischen Unicore-Forscher eng mit den amerikanischen Entwicklern der Grid-Software ‘Globus’ zusammen, die standardisierte Werkzeuge für flexible Grid-Netzwerke entwickeln. In den USA kann IBM auch auf prominente Grid-Kundschaft verweisen: Die Elite-Uni Harvard versucht sich ebenfalls in diesem Bereich mit einem universitätsweiten Forschungsprojekt namens ‘Crimson Grid’.