Chinesischer Softwarehersteller verklagt Siemens

Wegen der Verletzung von Urherberrechten hat ein chinesischer Softwarehersteller den Siemens-Konzern verklagt.

Wegen der Verletzung von Urherberrechten hat ein chinesischer Softwarehersteller den Siemens-Konzern verklagt. Das Unternehmen Wangdao Xintong verlangt von den Münchnern umgerechnet über 580.000 Euro Schadensersatz (sechs Millionen Yuan), berichtet die Bejing Times. Siemens soll auf seinem Handy-Modell CL55 eine Software zur Eingabe chinesischer Schriftzeichen unerlaubt nutzen.
Siemens verwende die Texterkennungssoftware S9, die der Kläger unabhängig entwickelt habe, ohne dafür die Erlaubnis zu besitzen, sagte der Geschäftsführer der Firma Zhang Yan. Allerdings fertige Siemens das Modell nicht selbst, sondern lasse es beim führenden chinesischen Handy-Bauer Bird im Auftrag bauen. Bird sei auch für die Entwicklung zuständig. Das Unternehmen sei aber nicht berechtigt gewesen, die Software ohne Erlaubnis in Auftragsgeräte einzubauen. Siemens müsse deshalb einen Vertrag mit Wangdao Xintong unterschreiben, fordert Zhang Yan.

Wie Siemens-Mobile-Sprecherin Joyce Sun der Nachrichtenagentur AFP sagte, ist Siemens der Fall seit März bekannt. Man sei sich der Probleme zwischen Bird und dem Softwarehersteller bewusst. Siemens habe aber die Aufforderung von Wangdao Xintong zurückgewiesen, zwei Yuan pro verkauften Handy für die Nutzung des Programms zu zahlen. Nach offiziellen Angaben wird das zuständige Pekinger Gericht Ende des Monates mit der Anhörung des Falls beginnen.