IEEE macht Stimmung gegen Outsourcing

Wenn die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland sich im gleichen Tempo fortsetzt, sieht der US-Verband IEEE die technologische Führerschaft der USA stark gefährdet.

Wenn die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland sich im gleichen Tempo fortsetzt, sieht der US-Verband IEEE die technologische Führerschaft der USA stark gefährdet. In einer Stellungnahme zum Thema Outsourcing fordert der Verband von der US-Regierung, “die Auslagerung von Arbeit ins Ausland sollte immer dann unterbunden werden, wenn der langfristige wirtschaftliche Vorteil für das Land nicht klar ist oder wenn die Arbeit Technologien betrifft, die kritisch für unsere nationale wirtschaftliche und militärische Sicherheit sind”, heißt es in dem Statement.
Mit seinen mehr als 225.000 Mitgliedern ist der IEEE (Association of Electrical and Electronics Engineers) der größte IT-Verband weltweit. Sein Präsident, John Steadman, sah sich nach der kontroversen und äußerst emotional geführten Diskussion der letzten Wochen zum Thema Outsourcing gezwungen, Stellung zu beziehen. Die Arbeitslosigkeit im Tätigkeitsprofil seiner Mitglieder ist letztes Jahr von 4,2 auf 6,2 gestiegen, die weiteren Aussichten sind eher deprimierend. “Wir müssen eine koordinierte nationale Strategie entwickeln, um die Technologieführerschaft der USA zu sichern und das Wachstum von Arbeitsplätzen zu fördern”, sagte Steadman.

Die Zeit für den Appell könnte nicht besser gewählt sein, nicht nur weil das Problem aus Sicht der Ingenieure akut wird. Outsourcing ist in den USA längst ein Wahlkampfthema geworden, weil es weitaus mehr Jobs bedroht als die der Elektronik und IT-Profis. Nach Hochrechnungen des Marktforschungsunternehmens Forrester Research könnten in den nächsten zehn Jahren mehr als 3 Millionen Dienstleistungsjobs aus den USA ins billigere Ausland auswandern.