Infineon stößt seine Glasfaserabteilung ab

Es lassen sich doch noch gute Geschäfte mit dem einstmals gelobten Markt ‘Mergers & Acquisitions’ machen.

Es lassen sich doch noch gute Geschäfte mit dem einstmals gelobten Markt ‘Mergers & Acquisitions’ machen: Infineon, eine ehemalige Siemens-Tochter, verkaufte jetzt die Abteilung für die Entwicklung und Produktion von speziellen Glasfaserkomponenten an die US-Firma Finisar. Stammaktien des kalifornischen Subsysteme- und Messtechnikherstellers für Glasfaserprodukte gehen für einen Betrag von 263 Millionen Dollar an Infineon.
Die etwa 1200 Mitarbeiter sollen nun Finisar-Arbeitsverträge bekommen. Im Segment Glasfaserkomponenten entwickelt, produziert und vermarktet Infineon standardisierte Glasfasermodule für die Daten- und Telekommunikation. Und hier überschneiden sich auch die Kompetenzen und Kundenlisten der beiden Segmente von Finisar und Infineon, was jetzt Synergien schaffen soll. Weitere Ex-Infineon-Produkte sind Komponenten für die bidirektionale Übertragung über eine Glasfaser, die vorwiegend bei Fiber-to-the-Home-Anwendungen (FTTH) zum Einsatz kommen, sowie POF-Komponenten (Plastic Optical Fiber), die für optische Netzwerke in Autos verwendet werden, insbesondere für Unterhaltungs- und Sicherheitssysteme.

“Mit dieser Akquisition werden wir wichtige neue Produkt- und Technologieplattformen übernehmen, die unsere Position in unseren Schlüsselmärkten verstärken sollte und unsere Umsatzbasis im Hinblick auf Absatzmärkte, Kunden und Distributionskanäle diversifiziert”, erklärte Jerry Rawls, Vorstandsvorsitzender von Finisar. Rund 40 Prozent des Geschäfts von Infineon liege in Marktsegmenten, in denen sein Unternehmen derzeit nicht vertreten sei. Dazu gehöre der Bereich FTTH. Das kombinierte Produktportfolio soll überzeugen, wünscht er sich. Infineon trennt sich ohne Bedauern von dem Bereich, der nicht zu den Kernkompetenzen gehört.