Schock für die Luftwaffe: Eurofighter hat schweren Software-Fehler

Das milliardenschwere militärische Angriffsflugzeug ‘Eurofighter’ droht abzustürzen – in mehrfacher Hinsicht.

Das milliardenschwere militärische Angriffsflugzeug ‘Eurofighter’ droht abzustürzen – in mehrfacher Hinsicht. Einer Studie des britischen Verteidigungsministeriums zufolge droht wegen einer IT-Schwäche ein “katastrophaler” Fehler beim Flug. Bekannt gemacht hatte die als vertraulich eingestufte Untersuchung der ehemalige BBC-Journalist Andrew Gilligan.
Das Prestigeprojekt Eurofighter hatte schon öfter wegen erheblicher Fehler für Schlagzeilen gesorgt. Das Deutsche Verteidigungsministerium hatte sich noch vor einigen Tagen im Bundestag für die Anschaffung von 68 weiteren Fightern stark gemacht. Die österreichische SPÖ hingegen fordert sogar den Ausstieg Österreichs aus dem europaweiten Programm.

In der britischen Studie kommen zwei Piloten zu Wort, die erklärten, der Fehler sei so schwerwiegend, dass besser keine komplexen Manöver geflogen werden sollten. Demnach sind keine Gefechte in der Luft und auch kein Flug durch dichte Wolken möglich. Das Bordsystem schalte mitten im Flug auf den Bodenmodus und auch die Höhenangabe bei Niedrigflügen arbeite nicht ordnungsgemäß.

Der Report empfiehlt daher: “Es ist essentiell, die Ursache für diesen Fehler zu finden, zu verstehen und zu beheben.” Der Fehler liege vermutlich im Bordcomputer des Flugzeuges. “Es überrascht nicht, dass Sicherheitsmängel festgestellt wurden”, so ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums gegenüber britischen Medien, “schließlich sollte die Untersuchung genau solche Dinge herausfinden.”

EADS, der Hersteller des Eurofighters, erklärte, dass der Düsenjäger “international unlimitiert für den Flugdienst zugelassen ist”. Das gelte auch für Nachtflug und den Instrumentenflug bei schlechten Wetterbedingungen. Mitte Mai drängte der deutsche Verteidigungsminister Peter Struck noch im Bundestag auf eine schnelle “Anschubsfinanzierung” über 4,6 Milliarden Euro ohne zusätzliche Ausrüstung, wie etwa Waffensysteme, damit das Parlament für eine Entscheidung in der Sommerpause freie Hand habe, 68 weitere Pannen-Flugzeuge zu beschaffen, berichteten verschiedene deutsche Tageszeitungen.