Jeder Vierte macht illegale Downloads

Die Anstrengungen der Musik- und Filmindustrie, gegen illegale Downloads vorzugehen, scheinen kaum zu fruchten.

Die Anstrengungen der Musik- und Filmindustrie, gegen illegale Downloads vorzugehen, scheinen kaum zu fruchten. Mehrere nahezu gleichzeitig erschienene Studien belegen, dass die Zahl der nicht berechtigten Downloads – allen Gesetzen und Strafen zum Trotz – anstatt gesunken noch eher gestiegen ist. So laden Internet-Nutzer inzwischen doppelt so viele Filme, Spiele und Songs herunter wie noch vor einem Jahr.
Nach einer Studie der US-Filmindustrie hat jeder vierte Nutzer schon mal illegal einen Film aus dem Web heruntergeladen. Allen voran wird die Flotte der Internet-Piraten von den Südkoreanern und den Franzosen angeführt. In Südkorea bedienen sich 58 Prozent der 3600 weltweit befragten User illegal im Internet. In Frankreich bekannten sich 24 Prozent zu solchen Webaktivitäten.

Ähnlich trüb ist das Ergebnis einer Studie der britischen Technologie-Firma CacheLogic, die große Internet Service Provider mit Filter-Technologien versorgt. Demnach werden derzeit weltweit jeden Tag rund drei Milliarden Songs und fünf Millionen Filme illegal aus dem Netz heruntergeladen – das sei doppelt soviel wie noch vor einem Jahr.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt BigChampagne, eine Firma, die unter anderem den Datenverkehr auf Tauschbörsen wie Kazaa oder Morpheus misst. Das Unternehmen stellte fest, dass seit Oktober 2003 die Zahl der durchschnittlichen Kazaa-Nutzer deutlich gesunken ist. Hintergrund: Im Herbst vergangenen Jahres hatte die Musikindustrie begonnen, File-Sharer zu verklagen. Seitdem bedienen sich die User vor allem bei den Konkurrenzbörsen Bit Torrent und eDonkey.

Als Grund für die illegalen Aktivitäten nannten die Teilnehmer der Umfrage überhöhte DVD- und Videopreise der Filmindustrie. Am beliebtesten bei den Internet-Piraten sind nach Angaben von BigChampagne Musikstücke und Pornovideos.