China veröffentlicht ersten SMS-Roman

Sprachwissenschaftlern sind Kurzmitteilungen via Handy – auch genannt SMS – seit jeher ein Dorn im Auge.

Sprachwissenschaftlern sind Kurzmitteilungen via Handy – auch genannt SMS – seit jeher ein Dorn im Auge. Ausdruck, Grammatik und Kreativität würden unter den auf 160 Zeichen verstümmelten Botschaften jämmerlich leiden. In China jedoch  – einem Land mit 260 Millionen Handy-Nutzern – hat sich inzwischen eine neue Literaturform entwickelt: der SMS-Roman.
Das Copyright für das erste Werk dieser Art wurde jetzt für rund 20.000 Dollar von einem Pekinger Mobilfunkbetreiber gekauft. Der Roman “Außerhalb der belagerten Festung” beschreibt eine außereheliche Liebesaffäre. Der Titel ist von einem der bekanntesten chinesischen Romane abgeleitet.

Das auf 4200 Zeichen gekürzte Opus ist via SMS, WAP (Wireless Application Protocol) oder IVR (Interactive Voice Response) erhältlich. Die Geschichte beschreibt den Ehestand als eine belagerte Burg – die außerhalb der Burg wollen rein, die innerhalb der Mauern raus.