Sun ballt die Faust gegen Red Hat

Linux und Open Source sind eine feine Sache, große Distributoren aber nicht, möchte man Sun Microsystems in den Mund legen.

Linux und Open Source sind eine feine Sache, große Distributoren aber nicht, möchte man Sun Microsystems in den Mund legen. Vor allem Red Hat soll jetzt eins auf die Mütze bekommen, wenn es nach COO Jonathan Schwartz geht. Red-Hat-Kunden sollen nur die Hälfte für Solaris 10 bezahlen, falls sie ihre Linux-Betriebssystem gegen das Unix-Derivat von Sun eintauschen. Daneben gibt es noch einen Xeon-basierten Sun-Server um rund 1300 Dollar billiger.
Um wankelmütigen Red-Hat-Kunden noch ein Argument zu liefern, stellt Sun zusätzlich ein weltweites Support-Center für Unix/Linux zur Verfügung, das rund um die Uhr besetzt ist. Zudem erklärte Schwartz, dass Solaris noch in allen Benchmark-Tests die Open-Source-Konkurrenz geschlagen habe. Mit Janus unterstützt das Unix-Betriebsystem zudem Linux-Binaries ohne eine virtuelle Maschine.

“Wir greifen Red Hat ganz gezielt an”, erklärte Schwartz bei einer Konferenz in New York. Denn Linux sei durch den Distributor nicht mehr frei, das Betriebssystem koste 1000 Dollar pro Prozessor und “die User sind von dem Supportangebot frustriert”. Daher werde die nächste Version nicht nur Red Hat Konkurrenz machen, sondern auch anderen Herstellern wie Dell, Hewlett-Packard (HP) oder IBM. Denn Solaris 10 unterstütze mehrere Plattformen auf verschiedenen x86-Architekturen.

Den Trend zu preiswerten Intel-Servern, die dann mit Linux bestückt werden, hat Sun lange Zeit sträflich vernachlässigt und musste hier starke Einbußen hinnehmen. Mit der neuen Solaris-Version könnte das Unternehmen jetzt wieder mehr Einfluss gewinnen. Zudem habe Sun den Vorteil als Unternehmen sowohl Hardware als auch Software im Portfolio zu haben. Red Hat biete nur Software, HP und IBM hätten sich aus dem Geschäft mit Betriebssystemen zurückgezogen, sagte Schwartz. Und indem Sun jetzt Betriebssysteme mit der Hardware zusammen ausliefert und zudem auch noch Services biete, habe sein Unternehmen wirklich einen guten Stand gegenüber den Konkurrenten.