Afrikanischer Inselzwerg ist Pornoriese

Auf seiner Internetseite wirbt der afrikanische Inselstaat Sao-Tome und Principe mit unberührter Natur fernab vom Massentourismus.

Auf seiner Internetseite wirbt der afrikanische Inselstaat Sao-Tome und Principe mit unberührter Natur fernab vom Massentourismus. Was jedoch die stolze Landesregierung – und am wenigsten der dafür zuständige Minister – bisher wussten: das äquatornahe Tropenparadies ist fest in den Händen virtueller Porno-Händler.
Ein Bericht der Internet-Verwaltung ICANN brachte ans Licht, dass unter der Domain des Inselstaates “.st” 307.000 Porno-Seiten gehostet werden. Das sind drei Viertel aller afrikanischen Porno-Seiten im Netz. Damit kommt Sao-Tome auf einen Schnitt von 1,7 schlüpfrigen Seiten pro Einwohner.

Empört über diese Zahlen begab sich der bis dahin ahnungslose Minister auf Spurensuche und landete bei Aguinaldo Salvaterra. Der betreibt auf Sao-Tome ein Internet-Cafe und verwaltet nebenbei die .st-Domain. Wie sich jedoch herausstellte, hatte Salvaterra die Rechte an der Top-Level-Domain bereits vor fünf Jahren dem schwedischen Internet Service Provider ‘Bahnhof Internet’ überlassen. Der nutzte die Gelegenheit für jede Menge freizügige virtuelle Services. Mit Hilfe der ICANN will der Inselstaat jetzt versuchen, die Domain wieder unter seine Kontrolle zu bringen.

Im Vergleich mit anderen Ländern freilich ist Sao-Tome und Principe ein Porno-Zwerg. So gibt es allein unter Deutschlands .de-Domain zehn Millionen Rotlicht-Seiten – dank der hohen Einwohnerdichte entspricht das aber nur 0,12 Websites pro Person. Eindeutiger Gewinner in dieser Kategorie ist der südpazifische Inselstaat Tonga mit 7,7 Porno-Seiten pro Einwohner. Wasser auf den Mühlen von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die vor Jahren sagte: “Die Schwarzen, die schnackseln halt gern.”