IBM macht sich schlauer

Mit Gewalt stößt IBM in den Bereich Business Intelligence vor. Die Strategie von Big Blue ist ein Spagat zwischen Stärkung des eigenen Portfolios und Beschwichtigung bisheriger Partner.

Ob die ehrgeizigen Pläne aus eigener Kraft und mit der bisherigen partnerorientierten Strategie zu bewerkstelligen ist, scheint fraglich. Nicht alle trauen IBM das ohne Hilfe zu. “Wenn sie in diesem Bereich wirklich vorankommen wollen, müssen sie eine große Übernahme machen”, sagte Mark Smith, CEO bei Ventata Research. Diese lasse zwar auf sich warten, eine gewisse Akquisitionstätigkeit lässt sich jedoch durchaus beobachten.

So kaufte IBM vor wenigen Tagen ‘System Research & Development’ (SRD)’, das vor allem in Sicherheitskreisen bekannt ist. Das Unternehmen ist auf Analyse-Software spezialisiert, mit der Profile erstellt und Personen identifiziert werden können. Die Anwendung wird beispielsweise von Behörden und Geheimdiensten genutzt, um Passagiere zu entdecken, die von den Airlines auf eine so genannte ‘no-fly’-Liste gesetzt wurden. Spielcasinos tauschen mit Hilfe der Software Daten von Falschspielern aus. Bereits im vergangenen Jahr hatte IBM Alphablox übernommen, dessen Software das Kaufverhalten bestimmter Zielgruppen analysiert.

Seit vergangenem Herbst halten sich zudem hartnäckig Gerüchte, wonach große Anbieter von BI-Plattformen wie Cognos, Business Objects, Hyperion Solutions oder Microstrategy auf der Kaufliste von IBM stehen. Mit allen Firmen verbindet Big Blue eine Partnerschaft. Möglicherweise gerade deshalb scheut Big Blue in diesem Sektor vor Übernahmen zurück, da dies die Partner verschrecken könnte.

Ein Cognos-Sprecher legt jedoch demonstrative Ruhe an den Tag: “Karen Parrishs Aufgabe ist es, die besten Technologien im Backend zu entwickeln und gleichzeitig mit Unternehmen wie uns zusammenzuarbeiten, die die Lösung im Frontend vervollständigen können.”