Opfer von ID-Klau kämpfen um ihre Reputation

Mehr als ein Viertel der befragten Opfer von ID-Diebstählen haben nach einem Jahr immer noch nicht geschafft, ihre Daten zurückzusetzen.

Dass nicht nur die Angst vor dem Missbrauch gestohlener Daten den Menschen stresst, sondern auch der Kampf, die Informationen wieder in Ordnung zu bringen, das zeigt eine neue Studie. Danach haben es mehr als ein Viertel aller befragten Opfer von ID-Diebstählen nach einem Jahr immer noch nicht geschafft, ihre Daten zurückzusetzen.

Im Schnitt müssen die Betrogenen 81 Stunden darauf verwenden, Namen, Kreditkarten- oder Sozialversicherungsnummern und andere Informationen von den Resten des Diebstahls zu befreien. Das macht keinen Spaß, kostet Geld und ist am Ende nicht immer von Erfolg gekrönt, wie eine Umfrage der Versicherungsorganisation Nationwide Mutual Insurance unter 1097 Opfern in den USA ergeben hat.

Mehr als die Hälfte hat den ID-Diebstahl selbst entdeckt, teilweise weil ihre Kreditkarte unerklärbare Belastungen aufwies oder Beträge vom Konto verschwunden sind. Nur 17 Prozent sind von ihrem Kreditinstitut informiert worden, die ihrerseits merkwürdige Kontenbewegungen registriert hatten. Bei manchen hat es fünfeinhalb Monate gedauert bis sie merkten, ein Opfer von Datendiebstahl geworden zu sein.

Wenn sie dann erkannt haben, dass jemand ihre Daten gestohlen hat, wissen viele nicht, wohin sie sich wenden sollen. 40 Prozent rufen entweder die Polizei, ihre Bank oder Kreditinstitute an. Auffällig ist, dass die meisten mit dem Kundendienst nicht zufrieden waren, und einige bemängelten, dass die Person an der anderen Seite der Leitung nicht wusste, wie sie das Problem angehen sollte. “Man selbst wird wie ein Verbrecher behandelt”, beschwerte sich einer. Kirk Herath, Associate General Counsel bei Nationwide, empfiehlt den Opfern, sich einen Anwalt zu nehmen, damit der Fall schnell gelöst werden könne.

Mit gestohlenen Identitäten ergatterten sich Hacker durchschnittlich 3968 Dollar. In der Regel würden die Beklauten nicht dafür zur Verantwortung gezogen, in machen Fällen ist es aber doch passiert. 16 Prozent mussten laut Umfrage für den Schaden selbst aufkommen. Einigen bescherte der Diebstahl gar das Existenzminimum, weil der Fall nicht aufgeklärt wurde. “Mein Geld ist weg, mein Leben ruiniert. Wenn es sich nicht in den nächsten Monaten etwas tut, muss ich eine Bank überfallen”, so ein Befragter.