OASIS erleichtert Open Source-Standards

Open Source-Entwickler sollen es künftig etwas leichter haben, offene Standards zu entwickeln.

Open Source-Entwickler sollen es künftig etwas leichter haben, offene Standards zu entwickeln. So hat die ‘Organisation for the Advancement of Structured Information Standards’ (OASIS) eine überarbeitete Version der Richtlinien für geistiges Eigentum vorgelegt. Die Veränderungen habe das Standardisierungsgremium getroffen, um “die Unterstützung für die Entwicklung von offenen Standards zu verbessern”.
In gewisser Weise stellt die überarbeitete Version der OASIS-Richtlinien einen Kompromiss dar. So erleichterten die neuen Statuten gebührenfreie Lizenzen für Patente, erzwingen diese aber nicht. Einigen Open-Source-Verfechtern geht das nicht weit genug. Sie fürchten, dass damit Arbeitsgruppen bei der OASIS die Möglichkeit in die Hand bekämen, Open-Source-Projekte von Standardisierungen auszuschließen.

“OASIS ist keine Open-Source-Organisation”, stellte dagegen Jim Hughes, Chairman des OASIS-Boards, gegenüber US-Medien klar. “Wir sind eine Standardisierungsorganisation.” Jetzt könnten die einzelnen Mitglieder der Organisation entscheiden, ob sie Lizenzen verlangen oder nicht. So sei es sehr schwierig teuere Standards zu entwickeln, wenn es keine Möglichkeit gebe, diese auch wieder gegenzufinanzieren.

Patente und Standards heizen nach wie vor die Diskussion an und die Gefahren und Unsicherheiten, die davon ausgehen, werden nach wie vor als Marketing-Instrument missbraucht. So hat jetzt Microsoft eine IDC-Studie präsentiert, die belegen soll, dass die proprietären Microsoft-Produkte ihre Anwender besser vor eventuellen Urheberschutzverletzungsklagen schützen, als das bei Open-Source-Software der Fall sei.

Die Studie erklärt aber auch, dass Fälle, bei denen Anwender für ihre eingesetzte Software wegen Verletzung geistigen Eigentums zur Rechenschaft gezogen werden, abseits des IBM-SCO-Streites eher die Ausnahme seien. IDC hebt jedoch hervor, dass es vor allem dieser Fall sei, der die Diskussion angestoßen habe. Bei IT-Insidern sorgt diese Studie hingegen eher für Schulterzucken. Schließlich erwarte man ja bei einem kommerziellen Produkt, für das man bezahlt hat, nicht dass man auch noch für dessen Nutzung verklagt wird.