Börsenverein will Site mit Volltextsuche für Bücher

Die deutschen Buchhändler denken über eine Online-Suche für “digitale Volltextdateien von Büchern” nach, aber noch ist man in der Planungsphase.

Die deutschen Buchhändler denken über eine Online-Suche für “digitale Volltextdateien von Büchern” nach. Damit könnten interessierte Leser jeweils die Programme der teilnehmenden Verlage durchforsten. Noch ist man in der Planungsphase, die Zielrichtung hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels aber schon einmal vorgegeben.

“Der Aufbau und der Betrieb von einer gemeinsamen Plattform liegen im Interesse der gesamten Branche”, erklärte der Verleger Matthias Ulmer. “Wir haben das Potential, die Erfahrungen und das technische Know-how für eine solche Lösung.”

In erster Linie will man damit den Angeboten wie ‘Look inside the Books’ von Amazon oder ‘Google Print’ gegensteuern. Wichtig für Ulmer ist es, das Potential des Internets zu nutzen und dabei die Kontrolle über die Titel zu behalten. Dabei sei aber auch eine Kooperation mit anderen Service Providern nicht ausgeschlossen.

Eine Arbeitsgruppe entwickelt derzeit für die Plattform mit dem Projektnamen ‘Volltextsuche online’ ein Konzept, das im November abgestimmt werden soll. Abgelegt würden die Daten dann dezentral auf den Servern einzelner Verlage oder teilweise auf der Datenbank von ‘Volltextsuche online’.

“In einem zweiten Schritt könnte dann ein Vermarktungssystem als Standardlösung beispielsweise für interessierte Buchhändler oder Suchmaschinenbetreiber angeboten werden”, heißt es von dem Dachverband der 6500 deutschen Buchhändler und Verlage, offenbar mit Blickrichtung auf Google.

Der Plan des Suchgiganten, Bücher zu digitalisieren, sorgt dagegen immer mehr für Kritik. Die ‘Association of American University Presses’ (AAUP), will jetzt genaue Angaben, wie bei diesem Projekt die Rechte an den Texten wahrgenommen werden sollen. Bislang, so die AAUP, hat Google noch keine befriedigende Antworten geben können.

Daneben fürchten auch eine Reiche von Verlegern, mit dem neuen Dienst Einbrüche bei den Absatzzahlen. Derzeit werden von Google Werke von drei US-Universitäten eingescannt. Auch Texte aus zwei Bibliotheken werden derzeit digitalisiert – jedoch nur Werke, die nicht mehr urheberrechtlich geschützt sind.