VoIP verlässt das öffentliche Netz

Ein winziges Start-up in den USA hat den dritten Weg gefunden: VoIP nicht über das unsichere Internet zu leiten, aber auch nicht über die Leitungsbesitzer.

Ein winziges Start-up in den USA hat den dritten Weg gefunden: VoIP nicht über das unsichere Internet zu leiten, aber auch nicht über die Leitungsbesitzer. Eigene Voice over IP (VoiP) Peering Points sollen vermeiden, dass der Sprachverkehr entweder über das teure öffentliche Netz oder über das unsichere Internet – mit allen Konsequenzen in Sachen Security und den teuren Lösungen hierfür – geführt werden muss.

Dabei kommt eine Software zum Einsatz, die dem Sprachverkehr eine virtuelle Verbindung vorgaukelt, die dann wiederum Netzwerke verbindet und den Transport des Datenverkehrs abwickelt. Stealth Communications betreibt mit nur zehn Mitarbeitern inzwischen einen der weltweit größten VoIP Peering Points. Jetzt hat die kleine Firma eine ganze Batterie an neuen Diensten hinzugefügt. Dies sollte nach Meinung von TK-Trendforschern die etablierten Firmen AT&T und BT in den USA – in Deutschland wäre es, sollte die Technik zu uns kommen, die Deutsche Telekom – aufhorchen lassen.

Abseits des von ihnen betriebenen Public Switched Telephone Network (PSTN) können Anbieter von VoIP-Services nun auch auf diese Art 0800-Dienste, Caller ID, lokale Nummernportierung, SS7-Verschlüsselung über Signaling System 7 und Notrufnummern anbieten. Service-Povider, die solche Mehrwert-tragenden Dienste über IP anbieten wollen, können dies fortan auch tun, ohne das PSTN auch nur berühren zu müssen. Der Nebeneffekt: VoIP würde durch solche Geschäftsmodelle, wie Stealth sie anbietet, mehr als ein reines Sprachtelephonie-Werkzeug. So heißt es in den USA auf der Fachmesse Customer Business Exchange. Stealth sieht das auch so: Allein im Jahr 2004 meldete die Firma, dass sie 2,5 Milliarden Sprachminuten per VoIP über ihren “Knoten” weitergeleitet hat, Tendenz steigend.