IBM präsentiert Suchtechnologie für unstrukturierte Daten

Die ‘Unstructured Information Management Architechture’ soll Textdokumente, Mails, Webseiten und Bilder besser verstehen.

Die Architektur könne daneben auch für Business Intelligence genutzt werden. Als Beispiel nennt IBM die Automobilindustrie. Häufen sich Anfragen oder Beschwerden zu einem bestimmten Bauteil im Call Center, erkennt die Technologie diesen Anstieg. Der Hersteller kann dann schnell in der Produktion auf das Problem eingehen.

Doch nicht alle Open-Source-Projekte IBMs scheinen so erfolgversprechend wie UIMA. Um beim WebSphere-Portfolio nicht sich selbst auf den Füßen zu stehen, will IBM das Open-Source-Startup Gluecode zurückfahren und die Angebotspalette auf ein Produkt konzentrieren. Jetzt soll es nur noch Support und Services für ‘Gluecode Standard Edition’ geben, den Open-Source-Server für Java-Anwendungen. Der basiert auf ‘Geronimo’, dem Applikations-Server der Apache Foundation.

Vor der Übernahme durch IBM waren die Pläne des Start-ups noch etwas ehrgeiziger: Geplant waren Dienstleistungen um eine komplette Suite mit Java-Middleware, die zum Kampfpreis angeboten werden sollte. Zudem lieferte das Unternehmen Unterstützung und Aktualisierungen für das Java-basierte Web-Portal ‘Pluto’, ebenfalls von der  Apache Foundation.

“Gluecode hat sehr viele professionelle Services um Pluto herum angeboten, aber wir haben viele dieser Fähigkeiten bereits in unserem Portfolio”, erklärte Scott Cosby, zuständig für die Abwicklung von Gluecode bei IBM. Seit der Übernahme habe sich IBM vor allem auf Application Server konzentriert. “Wir versuchen erfolgreich zu sein und herauszufinden, was wir hier noch machen müssen. Wir wollen es nicht mit anderen Bereichen unseres Geschäftes verwässern, die womöglich damit im Konflikt stehen”, kommentiert Cosby.

Konkurrenten wie JBoss oder Novell, so kommentierten im Mai die Analysten die Übernahme, müssten nun näher zusammenrücken, damit IBM die beiden Player im Open-Source-Umfeld mit dem WebSphere/Gluecode-Duo nicht vom Platz räumt. “Mit der Gluecode-Akquisition ermöglichen wir es Kunden, kostengünstig in die Open-Source-Technologie einzusteigen, Anwendungen schnell zu entwickeln und einzusetzen, und wenn das Geschäft ausgeweitet werden muss, ist dann ein Umstieg auf Websphere möglich”, teilte Robert LeBlanc, Manager bei IBM damals mit.

Für die Zukunft habe sich Open Source im Markt für App-Server eben als “gut genug” bewiesen. Pläne, bei einem Open-Source-Projekt für Portale oder Anwendungsserver mitzuwirken, habe IBM derzeit nicht, so Cosby. Die Betreuung für die Anwender von Gluecode Portal hat nun ein drittes Unternehmen übernommen.