Verwirrung nach Googles Aktienverkauf

Genau ein Jahr nachdem der weltgrößte Suchmaschinen-Betreiber Google an die Börse gegangen ist, hat das Unternehmen für einen neuen Paukenschlag gesorgt.

Genau ein Jahr nachdem der weltgrößte Suchmaschinen-Betreiber Google – begleitet von allerlei Gerüchten und Pannen – an die Börse gegangen ist, hat das Unternehmen für einen neuen Paukenschlag gesorgt. Völlig überraschend wurde eine erneute Aktienplatzierung angekündigt. Dadurch wächst Googles Kriegskasse von derzeit 2,6 Milliarden Dollar auf 7,2 Milliarden. Was – so rätselt die Branche – will der Internetkonzern mit dem vielen Geld anstellen.

Aus dem Führungstrio – bestehend aus den beiden Google-Gründern Sergey Brin und Larry Page sowie Konzernchef Eric Schmidt – war wie gewohnt kaum etwas herauszukriegen. Durch das mysteriöse Schweigen werden die Spekulationen naturgemäß noch weiter angeheizt. Im Umlauf sind Theorien über eine größere Akquisition in Asien oder geheime Pläne über einen Internet-basierten Telefon-Service.

Möglich wäre beispielsweise, dass Google in den chinesischen Suchmaschinenanbieter und neuen Börsenliebling Baidu investiert und damit seine Position in China stärkt. Anlass für die VoIP-Spekulationen ist unter anderem die Tatsache, dass Google nach eigenen Angaben im laufenden Jahr rund 700 Millionen Dollar in Sachanlagen und Ausrüstung, inklusive Technologie-Infrastruktur investieren wird. Das ist mehr als doppelt soviel als im vergangenen Jahr. Einige dieser Geldmittel könnten auch in Computer und andere Ausrüstung für geheim gehaltene Initiativen fließen, munkeln die Branchenbeobachter.

“Die Ankündigung hat mich total überrascht und ich kann mir im Moment nichts anderes vorstellen, als dass Google mit so viel Geld einen großen Zukauf plant”, so Scott Kessler, Internetanalyst bei Standard & Poor’s Equity Research, gegenüber US-Medien. Vom Unternehmen selbst gibt es nebulöse Auskünfte, etwa, die eingehenden Gelder seien für “allgemeine Unternehmenszwecke” wie Betriebskapital und Investitionen sowie für den “Kauf komplementärer Unternehmen, Technologien und anderer Vermögenswerte” gedacht. Dabei stünden kleinere Zukäufe im Vordergrund.