TK-Dienste florieren in Deutschland

Mit einem Volumen von knapp 70 Milliarden Euro ist der deutsche TK-Markt über das Jahr 2005 gesehen demnach sehr gesund.

Auch wenn Europa nach Ansicht von Deutsche Bank Research im Breitbandbereich mehr braucht als DSL und sich technisch öffnen muss – die Anbieter von TK-Diensten (Telekommunikation) sind zufrieden und reden vom Hoffnungsträger Breitband, zumindest für Deutschland. Wie aus einer Marktstudie des Verbandes alternativer Carrier, VATM, und der Dialog Consult hervorgeht, ist das Wachstum im TK-Bereich weitgehend den superschnellen Daten- und Sprachautobahnen zu verdanken.

Mit einem Volumen von knapp 70 Milliarden Euro ist der deutsche TK-Markt über das Jahr 2005 gesehen demnach sehr gesund. Er ist im Vergleichszeitraum nach Angaben des VATM sogar um 4 Prozent gewachsen – trotz Rezession. Und die alternativen Carrier haben das Wachstum mitgemacht und ihren Anteil von 29,5 auf 32,6 Milliarden Euro Volumen steigern können. Diesen Erfolg machen die Anbieter demnach vor allem vom guten Geschäft mit festnetzbasierten Breitbandanwendungen abhängig.

Im Mobilfunkmarkt führt der VATM das Wachstum ebenfalls auf mehr Breitband zurück – schließlich sind unter diesem Begriff alle Dienste für DSL, Glasfaser, das TV-Kabelmodem, Powerline Communications, UMTS, WLAN oder WiMax subsummiert. Die Mobilfunkdienste machen mit einem Umsatzvolumen von 20,5 Milliarden Euro nach wie vor fast zwei Drittel des Umsatzvolumens der Wettbewerber im TK-Markt aus. Und beim mobilen Breitband, so bemerkt der VATM in Richtung der Deutschen Telekom, steuern die Konkurrenten der Quasi-Monopolisten 1,5 Milliarden Euro zur Gesamtinvestition von insgesamt 2,5 Milliarden Euro bei.

Der Duisburger Professor und TK-Guru Torsten Gerpott fordert angesichts der Marktzahlen 2005 eine Belebung des Marktes: “Beim Ausbau von breitbandigem Internetzugang, der Stärkung von Funktechnologien und der Weiterentwicklung mobiler Dienste muss unser Kommunikationsstandort den früheren Spitzenplatz einnehmen und wieder Leitmarkt werden. Wir können uns nicht länger mit einem Platz im Mittelfeld begnügen.” Für ihn bleibt, neben Unterstützung durch politische Entscheidungen, die größte Herausforderung immer noch der Umgang mit der Marktmacht des Ex-Monopolisten Deutsche Telekom.