Neue Lobbygruppe will ISVs in Brüssel vertreten

Sechsundzwanzig Software-Unternehmen, darunter Microsoft und SAP, haben die European Software Association (ESA) gegründet.

Sechsundzwanzig Software-Unternehmen, darunter Microsoft und SAP, haben die European Software Association (ESA) gegründet. Zweck der Organisation ist Lobbyarbeit beim Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission. Dabei wolle die ESA besonders die Interessen der unabhängigen Software-Hersteller (Independent Software Vendors, ISVs) vertreten, hieß es.

Im Gegensatz zu weltweit agierenden Organisationen wie der Business Software Alliance (BSA) und der Computing Technology Industry Association (CompTIA) wolle die ESA vor allem den europäischen Firmen beispringen, sagte Chairman Jeremy Roche, gleichzeitig CEO der britischen Coda Group. Dennoch könnten auch weltweite Konzerne Mitglied werden. Die ESA werde sich unter anderem mit Themen wie Open Source und Schutz der Privatsphäre befassen. Zudem wolle sie die ISVs dabei unterstützen, Venture Capital zu erhalten.

Roche wies Berichte zurück, in denen die ESA als ein ‘Trojanisches Pferd von Microsoft’ bezeichnet wurde. Die Gründung sei zwar auf Betreiben von Microsoft erfolgt und Bill Gates habe Vertreter der Unternehmen zum Lunch eingeladen. Die Entscheidung, die ESA zu gründen, hätten jedoch die CEOs der Mitgliedsfirmen getroffen, so Roche.

Die Organisation wolle zudem in der Initiative i2010 der Europäischen Kommission mitarbeiten, hieß es. Mit der ESA versucht sich eine weitere IT-Lobbygruppe in Brüssel Gehör zu verschaffen. Ähnliche Ziele verfolgen bereits die ‘Business Application Software Developers Association’ (Basda), die ‘European Information and Communications Technology Industry Association’ (Eicta) und die ‘Networked European Software and Services Initiative’ (Nessi).