Durchbruch für Herkules

Gut ein halbes Jahr hatten die Vertragsverhandlungen zwischen dem Verteidigungsministerium und einem Firmenkonsortium aus Siemens und IBM gedauert.

Zu Beginn des Jahres 2005 sah es fast so aus, als sollte das ‘Herkules’-Projekt der Bundeswehr scheitern. Kurz vor Jahresende kommt nun jedoch die Nachricht, dass bei den Vertragsverhandlungen zwischen den Beteiligten “in allen wesentlichen Punkten eine Einigung erzielt” wurde. Das bestätigte ein Sprecher der Bundeswehr gegenüber der Financial Times Deutschland. Für das milliardenschwere IT-Großprojekt bedeutet das den Durchbruch.

Gut ein halbes Jahr hatten die Vertragsverhandlungen zwischen dem Verteidigungsministerium und einem Firmenkonsortium aus Siemens und IBM gedauert, bevor die jetzige Grundsatzeinigung erzielt wurde. Der angestrebte Vertrag soll über einen Zeitraum von zehn Jahren laufen und habe ein Auftragsvolumen von 6,65 Milliarden Euro. Ein Sprecher der IT-Dienstleistungstochter Siemens Business Services (SBS) und IBM hätten die Einigung bestätigt, aber zu den Details keine Stellung genommen. Das Vertragswerk soll in den kommenden Wochen fertig gestellt werden.

Herkules gilt – ähnlich wie die Einführung der LKW-Maut – als Prüfstein für gemeinsame Projekte von Industrie und Staat. Das Projekt hatte mehrere Rückschläge erlitten. Mitte 2004 waren Verhandlungen mit einem ersten Firmenkonsortium zwischenzeitlich gescheitert. Anfang dieses Jahres war dann der IT-Dienstleister T-Systems aus dem Konsortium ausgestiegen.

Gerade für SBS dürfte der Großauftrag der Bundeswehr sehr wichtig sein. Siemens hatte erst kürzlich den Verkauf des SBS-Teilbereichs an den Computerhersteller Fujitsu Siemens angekündigt.