Großbritannien ruft Straftäter per SMS zur Ordnung

Nach erfolgreichen Tests in Staffordshire plant Sozialministerin Harriet Harman nun im ganzen Land ein entsprechendes Programm.

Die britische Justiz rückt säumigen Straftätern künftig per SMS und E-Mail auf den Pelz. Nach erfolgreichen Tests in Staffordshire plant Sozialministerin Harriet Harman nun im ganzen Land ein entsprechendes Programm. Per SMS werden Straftäter dabei beispielsweise gewarnt, “entweder zu zahlen oder eingesperrt zu werden”.

Diese und ähnliche Nachrichten sind nicht nur für zahlungsunwillige Straftäter gedacht, sondern auch für solche, die nicht zu einem Gerichtstermin erscheinen oder ihre Sozialstunden nicht ableisten. Während des Testlaufs bekamen 150 Straftäter eine entsprechende SMS auf ihr Handy – 75 Prozent zahlten daraufhin ihr ausstehende Geldbuße sofort.

“Jeder hat ein Handy und da es eine der gängigsten Methoden heutzutage ist, um in Kontakt zu bleiben, macht es auch für die Gerichte Sinn, auf diesem Weg in Kontakt mit den Straftätern zu bleiben”, begründete Harman die Initiative. “Es kostet nicht viel, ist schnell und effektiv – und vor allem nehmen es die Straftäter zur Notiz.” Durch ungezahlte Geldbußen gehen dem britischen Staat nach eigenen Angaben mehrere 10 Millionen Pfund jährlich durch die Lappen.