OTRS-Projekt integriert ITIL-Zertifikate

Bislang gab es wenig Berührungspunkte zwischen dem Standard des IT Service Management ITIL und der Open-Source-Welt. Jetzt hat OTRS als erstes Projekt den Ball aufgenommen.

Bislang gab es wenig Berührungspunkte zwischen dem Standard des IT Service Management ITIL und der Open-Source-Welt. Jetzt hat OTRS als erstes Projekt den Ball aufgenommen. Durch die Zertifizierung nach dem Regelwerk ITIL soll die Investitionssicherheit, die Akzeptanz und letztlich die Zahl der abgeschlossenen Geschäfte mit quelloffenen Anwendungen im Geschäftsbereich wachsen. Das Regelwerk blieb bislang meist den Herstellern proprietärer Software vorbehalten, Kunden, die auf ITIL Wert legten, gingen eben dorthin.

OTRS verweist hingegen auf mehr als 20.000 eingesetzte Lösungen, die nun auch nach ITIL angepackt werden können. Zu den Kunden zählen schließlich beispielsweise auch die NASA, die US-Marines und General Motors, die deutschen Botschaften weltweit sowie die Deutsche Luft- und Raumfahrtgesellschaft DLRG. Diese Kunden haben einen Anteil am Engagement der Firma. OTRS ist ein komplexes, kostenloses Anfragesystem, das in Unternehmen die Organisation der Kontaktaufnahmen und deren Bearbeitung übernimmt – ganz gleich, ob sie per E-Mail, Web-Formular oder Telefon ankommen. Geld verdient die 2003 in Deutschland zu dem 1998 veröffentlichten GPL-Projekt gegründete Firma mit der Pflege.

Die Zertifizierung nach ITIL soll Neukunden anlocken. Noch im Sommer sollen die ersten Stufen genommen sein; bis zum Frühjahr 2007 soll das Projekt ITIL-tauglich sein. “Wir wollen beweisen, dass das Open-Source-Konzept auch formale Zielvorgaben proprietärer Unternehmenssoftware realisieren kann”, erklärt Andre Mindermann, Geschäftsführer der OTRS GmbH. “Beim IT-Service-Management sehen wir ganz deutliche Vorteile offener Standards und hier können wir einen neuen Markt für die Open-Source-Bewegung öffnen. Wenn wir Erfolg mit unserer Zertifizierung nach ITIL haben, gibt es für Unternehmen kaum mehr einen rationalen Grund, überhaupt noch proprietäre Lösungen einzusetzen.”