Frankreich will Kopierschutz per Gesetz kippen

Nach monatelangem Tauziehen hat das französische Parlament einen Entwurf zum neuen französischen Urheberrecht fertig gestellt. Für den Kopierschutz wird es damit eng.

Das neue Gesetz würde auch bedeuten, dass Apple sein Musikangebot auch für Nutzerinnen fremder MP3-Player zugänglich machen müsste. Denn das neue Gesetz würde es Anwendern erlauben, Software zu umgehen, die Material urheberrechtlich schützt – vorausgesetzt, es dient dazu, digitale Inhalte von einem Format in ein anders umzuwandeln. Eine solche Umgehung der Kopierschutzmechanismen (Digital Rights Management, DRM) – ist bisher in den meisten Teilen der Welt illegal.

Die französische Regierung will mit dem neuen Gesetz den legalen Markt für digitale Musik antreiben. Vorausgesetzt die Mehrheit der Abgeordneten stimmt an diesem Samstag für den Entwurf, könnte das Gesetz bis zur Sommerpause des Parlaments in Kraft treten. Von Regierungsvertretern hieß es, man wolle mit dem Gesetz vermeiden, dass der Media Player eines einzelnen Herstellers – sei es Apple oder Microsoft – dominiert.

“Wir müssen weder Piraterie erlauben noch die Entstehung eines Monopols”, sagte der französische Parlamentsabgeordnete Christian Vanneste gegenüber der Agentur Reuters. “Wir können nicht akzeptieren, dass Zahlenangaben nur in einer Sprache verfügbar sind, die nicht in eine andere übersetzt werden können. DRMs zu umgehen, um diese Übersetzung zu ermöglichen, wird unter diesem Gesetz nicht weiter illegal sein.” Weder von Apple noch von Microsoft gibt es bislang eine Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf.