CEOs sitzen immer häufiger auf Schleudersitz – aus Gold

CEOs müssen häufiger den Hut nehmen als noch vor ein paar Jahren.

Ihr Trost dabei ist, dass sie laut aktuellen Untersuchungen mittlerweile unglaubliche 262 Mal soviel verdienen wie ein durchschnittlicher Angestellter. Dies gilt zumindest für die USA, wo das ‘Think Tank Economic Policy Institute’ für das Jahr 2005 die Gehälter verglichen hatte. Im Jahr 1965 konnten sich die Chefs nur durch ein 24 Mal dickeres Geldbündel im Monat von den Angestellten absetzen. In Jahresgehältern heißt das, dass ein Chefgehalt von ca.10,9 Millionen Dollar einem Angestelltengehalt von etwa 41,8 Tausend Dollar gegenübersteht.

Allerdings hat eine Studie von BoozAllenHamilton (BAH) ergeben, dass der Job unsicherer geworden ist. Demnach mussten weltweit zwischen 1995 und 2005 so viele CEOs ihren Posten verlassen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Demnach haben 15,3 Prozent der international von BAH beobachteten Firmen ihren Chef wegen schlechter Performance des Unternehmens ersetzt. Das heißt laut einer Mitteilung: Eines von sieben Unternehmen hat den Chef gefeuert. In den USA habe dies gigantische Ausmaße angenommen, da dort durch Merger-Bewegungen im vergangenen Jahr mehr fusionsbedingte Chef-Kündigungen stattgefunden hatten.

Dabei hingen die Vorstände der Finanzdienstleister noch am meisten an ihren gewohnten CEOs: Hier hatten im untersuchten Zeitraum von 1995 bis 2005 nur in 9,4 Prozent der Fälle die CEOs gehen müssen. Am unsichersten saßen die Chefs demnach bei Herstellern von Verbrauchsgegenständen im Sattel: In 19 Prozent der Fälle mussten sie gehen, dicht gefolgt von den CEOs der diskreten Fertigung für Consumer-Artikel (18,4 Prozent) und den CEOs aus der IT-Branche. Hier maßen die Analysten eine CEO-Wechsel-Rate von 16,8 Prozent.

All dies habe mit einer veränderten Rolle des CEO zu tun. Habe seine Aufgabe noch vor zehn Jahren in einer reinen Lenkungsrolle auf höchstem Niveau bestanden, so werde er heute viel konkreter an den Finanzergebnissen der Firma gemessen.