Europa will bei RFID an einem Strang ziehen

Etwa 400 Experten haben auf der Berliner Konferenz ‘RFID – Auf dem Weg zum Internet der Dinge’ Strategien für die RFID-Einführung in Europa diskutiert.

Die Konferenz wurde vom Wirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium und der Europäischen Kommission veranstaltet. Zu den Ausstellern gehörten AIM-Deutschland, IBM, Metro und SAP.

Mit dem ‘European Policy Outlook RFID‘ entwarfen die Teilnehmer ein Grundsatzpapier zu den Perspektiven des RFID-Einsatzes (Radio Frequency Identification) in Europa. Darin werden die Positionen der Interessengruppen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft aufgeführt und nationale sowie europäische Aktionsfelder des RFID-Einsatzes beschrieben. Das Papier soll die Ausgangsbasis für das weitere Vorgehen auf europäische Ebene bilden.

Zu den Herausforderungen von RFID gehörten einheitliche und weltweit akzeptierte Standards, so die Experten. Europas Interessen müssten rasch gebündelt werden. Es gehe um die Verfügbarkeit nutzbarer Frequenzen, um den diskriminierungsfreien Zugang zu RFID-Technologien – vor allem für kleine und mittelgroße Unternehmen – und um Standards für sichere und verlässliche RFID-Systeme.

Der eigentliche Quantensprung der RFID-Technologien liege in der Entwicklung von RFID-Etiketten mit zusätzlichen intelligenten Funktionen und Vernetzungsfähigkeiten. Objekte erhalten durch RFID demnach eine elektronische ‘Identität’. Zur Vision gehört es, Warenströme oder Produktionsabläufe zukünftig live über das Internet verfolgen und damit effektiver gestalten zu können.

RFID könne für die Verbraucher zu mehr Lebensqualität beitragen – zum Beispiel zu mehr Sicherheit vor gefälschten Medikamenten oder verdorbenen Lebensmitteln, zu mehr Komfort im Haushalt oder auch zur Überwachung von Schadstoffemissionen im Umweltbereich.

Obwohl sich der Großteil heutiger RFID-Anwendungen nicht auf den Privatanwender bezögen, sondern auf die Logistik, dürften zudem Befürchtungen vor einem gläsernen Kunden nicht außer Acht gelassen werden. Daher komme es auf eine angemessene Berücksichtigung des Daten- und Verbraucherschutzes an.