Dell weitet Rückrufaktion aus

Der weltgrößte Computerhersteller Dell hat seine Rückrufaktion erweitert – ohne aber darauf explizit hingewiesen zu haben.

Die Liste der betroffenen Akkus wurde um die Modelle J1524 und OR331 erweitert. Auf die Ausweitung wurde nicht hingewiesen, weil die gesamte Charge von Sony-Akkus zurückgerufen wurde und sich die Anzahl der fehlerhaften Akkus nicht erhöht habe, hieß es. Sony habe weitere Seriennummern der Charge erst später an Dell gemeldet.

Die Stimmung zwischen den beiden Unternehmen ist derzeit reichlich gespannt. So hat Dell jetzt Sony allein für die Probleme verantwortlich gemacht, die Dell zu der großen Rückrufaktion gezwungen haben. “Das Problem lag nicht in der Systemgestaltung von Dell. Der Defekt ist im Produktionsprozess der Akkus aufgetreten”, sagte Jim Merritt, President bei Dell Japan der japanischen Zeitung Yomiuri Shinbun.

Eine Sony-Sprecherin sagte dagegen: “Der Defekt wurde irgendwie von Dells Systemumgebung beeinflusst.” Man könne aber nicht leugnen, dass der Defekt im Produktionsprozess der Batterie aufgetreten ist. Vergangene Woche hatte Sony mitgeteilt, in seltenen Fällen könne ein interner Kurzschluss zu einer Überhitzung und möglicherweise zu Flammenbildung führen. Die Wahrscheinlichkeit solcher Vorfälle könne von der Systemkonfiguration verschiedener Laptops beeinflusst werden.

Aus verschiedenen Quellen heißt es derweil, der Austausch von insgesamt fast sechs Millionen Notebook-Akkus von Dell und Apple laufe alles andere als reibungslos. Dell-Kunden hätten sich darüber beklagt, dass sie bis zu einem Monat auf den Ersatz ihres Akkus warten müssten  – Apple sei zeitweise schwer zu erreichen gewesen.