EU macht nicht den Boten für Microsoft

Auf die Frage, ob sie nicht Adobe flugs wegen Vista-Änderungen Bescheid geben könnten, sagten die EU-Angestellten gegenüber Microsoft schlichtweg: Nein.

Damit machten sie deutlich, dass das Weiterleiten industrieinterner Diskussionen nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt.

Wie die Kommission dem Konzern am Montag mitteilte, soll er selbst die Änderungen, die auf Anraten der EU und Südkoreas an Vista vorgenommen wurden, Adobe erklären. Microsoft hatte offenbar bei der Darlegung vor dem Gremium darum gebeten, dass die EU dies übernimmt. EU-Sprecher Jonathan Todd stellte aber klar, dass “Microsoft und Adobe direkt miteinander reden müssen”.

Das Dateiformat XPS, das Microsoft in das neue Betriebssystem mit dem Codenamen Vista einbauen will, könnte Adobes proprietärem PDF-Format gefährlich werden. Daher hatte sich der Konzern an die EU gewandt, die die Monopolisierungsbestrebungen des US-Unternehmens Microsoft sehr genau beobachtet und eine Klage führt, um die Marktmacht der Redmonder zumindest in den europäischen Märkten einzuschränken.

Am XPS-Format hatte der Konzern Änderungen in der Lizenzierung vorgenommen. Diese müssen die Firmenvertreter dem Rivalen Adobe nun selbst erklären. Weitere Änderungen, die die Bedenken von Sicherheitsfirmen zerstreuen sollen, stehen laut Microsofts CEO Steve Ballmer bis zum Mittwoch an.