Telekom verlangt Arbeit zum halben Gehalt

Gehaltsverzicht und die Einführung eines neuen Geschäftsbereichs soll die Telekom-Mitarbeiter vor dem Verlust der Arbeitsplätze schützen.

Der TK-Konzern will 45.000 Mitarbeiter der Festnetztochter T-Com und der Callcenter in einer neuen Geschäftseinheit zusammenführen. Dadurch hofft man in Bonn, Kosten zu senken und ganz nebenbei auch die Servicequalität zu verbessern.

Die Mitarbeiter müssen laut der Nachrichtenagentur dpa dafür Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. Die ‘MS Telekom’ ruft also: ‘Halbes Gehalt voraus’, denn die hohen Personalkosten machten es im Inland unmöglich, die gleiche Zahl von Mitarbeitern bei unveränderten Konditionen wirtschaftlich zu beschäftigen. So lägen die Vergütungen im Service- Bereich um bis zu 50 Prozent über dem Branchenschnitt – ob die gewünschte Serivcequalität mit halbem Gehalt zu halten ist, bleibt abzuwarten.

“Wir können die betroffenen Arbeitsplätze nur dann langfristig sichern, wenn es uns gelingt, die Arbeits- und Entgeltsysteme konsequent am Marktniveau auszurichten”, argumentierte Personalvorstand Heinz Klinkhammer dennoch. Für den Fall, dass das Lohnniveau nicht gesenkt werden kann, droht der Manager mit dem Verkauf von Serviceeinheiten.

Auf diese Weise will man in Bonn erreichen, dass nach den beschlossenen 32.000 Stellen, die bis 2008 abgebaut werden, keine weiteren Arbeitsplätze wegfallen. Das war in den vergangenen Tagen gemutmaßt worden, nachdem in einem Vorstandspapier gestanden haben soll, die Telekom wolle in Deutschland weitere 23.000 Stellen bis 2010 streichen. Das Unternehmen hatte die Gerüchte dementiert, aber keine Alternativen zur Lösung der aktuellen Geschäftsprobleme angeboten. Die Gewerkschaft ver.di begrüßte die Ankündigung der Telekom-Führung, wies allerdings Forderungen nach einem Lohnverzicht zurück.