Microsoft pumpt über 400 Millionen Dollar in Novell-Deal

Microsoft plant eine Millionensumme für die Zusammenarbeit mit Novell ein. Der Suse-Linux-Anbieter erhält mehr als 400 Millionen Dollar in Häppchen aus Redmond.

Für 240 Millionen Dollar erkauft sich Microsoft das Recht, Subskriptionen für Suse Linux Enterprise Server zu benutzen, wiederzuverkaufen oder zu vertreiben. Anwender haben mit entsprechenden Gutscheinen Anspruch auf Updates, Upgrades oder technischen Support für das eingesetzte Novells Suse-Linux-Portfolios.

Weitere 60 Millionen gibt Microsoft in den kommenden fünf Jahren für Marketing aus, das Linux und Windows gemeinsam bewerben soll, weitere 34 Millionen Dollar gehen drauf für ein eigenes dafür ausgebildetes Sales-Team. Der Redmonder Konzern hat sich ferner verpflichtet, in den nächsten drei Jahren mit keinem anderen Linux-Distributor eine Vereinbarung zu treffen.

Ein weiterer großer Batzen ist die Regelung der Patentrechte. Microsoft zahlt Novell insgesamt 108 Millionen Dollar, im Gegenzug leistet Novell eine Zahlung in Höhe von 40 Millionen Dollar in den nächsten fünf Jahren. Beide haben sich außerdem darauf geeinigt, keine Patentklagen gegen Benutzer des jeweils anderen Betriebssystems zu richten.

Das ist ein wichtiges Statement und passt zur Ankündigung Steve Ballmers. Der sagte bei der Präsentation des Abkommens, dass dieser Vertrag dabei helfen werde, “die Kluft zwischen proprietärer und Open-Source-Software zu überwinden.” Windows und Linux, so Ballmer, werden künftig interoperabel und auch gemeinsam administrierbar nebeneinander stehen.

Schließlich äußerte sich Novell in den jetzt veröffentlichten Details zum Deal  zwischen beiden Anbietern, zu einer Reihe von Fragen zum Thema Open Source. Der Hersteller bleibt danach bei seinem Versprechen, alle Anforderungen der GNU General Public License, kurz GPL, auch weiterhin zu erfüllen. GPL hat die Distribution von Linux und anderen freien Software-Lösungen übernommen. Die Open-Source-Gemeinde hatte Befürchtungen geäußert, der Deal mit dem Erzrivalen könnte die GPL torpedieren.