Yahoo-Topmanager empfiehlt Entlassungen

Ein ranghoher Yahoo-Manager hat in einem Memo Umstrukturierungen und Entlassungen vorgeschlagen, um das Unternehmen auf Vordermann zu bringen.

Das Memo trägt nach Angaben des Wall Street Journal den Titel ‘The Peanut Butter Manifesto’ und wurde von Senior Vice President Brad Garlinghouse verfasst. Ein Yahoo-Sprecher bestätigte mittlerweile die Authentizität des veröffentlichten Schreibens.

Garlinghouse gehört dem Unternehmen seit über drei Jahren an. In seinem Memo konstatiert er einen Mangel an konsistenter Führung, eine ungenügende Fokussierung des Geschäftes und das Fehlen einer kohäsiven Strategie. “Wir wollen alles tun und alles sein – für jeden”, schreibt er. Die Investment-Strategie von Yahoo sei, “Erdnussbutter zu dünn auf ein Brot zu streichen” – daher auch der Memo-Titel.

Laut Garlinghouse sollte die Unternehmensstruktur verschlankt werden. Dabei komme es darauf an, doppelte Funktionen und Bürokratie abzubauen. Yahoo könne sich von 15 bis 20 Prozent der Mitarbeiter trennen, so der Manager. “Bei uns sind so viele Leute verantwortlich oder glauben verantwortlich zu sein, dass es nicht klar ist, ob überhaupt jemand Verantwortung hat”.

Wie das Wall Street Journal berichtet, wurden die Hinweise vom Senior Management mit Interesse aufgenommen. Garlinghouse soll jetzt ein internes Komitee leiten, dass die Sachverhalte untersuchen wird.

Unterdessen hat Yahoo mit sieben US-Großverlagen – unter anderem Hearst und der MediaNews Group – eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Den Verlagen gehören insgesamt 136 Zeitungen, darunter The San Francisco Chronicle und The Dallas Morning News.

Yahoo will mit den Verlagen in Sachen Technik, Werbung und Content zusammenarbeiten. So werden die Zeitungen lokale Anzeigen auf Yahoo-Seiten online stellen. Yahoo sorgt zudem dafür, dass die Inhalte der Zeitungen für die Yahoo-Suche optimiert werden. 

Erst kürzlich waren Google und bestimmte US-Zeitungen näher zusammengerückt. Einige Google-Werbekunden können in einem Test unter anderem in der New York Times und der Washington Post werben. Verläuft das Projekt erfolgreich, soll es für weitere Google-Kunden geöffnet werden.