Datacore läutet ‘Virtualisierung II’ ein

Datacores neues Flagschiff ‘SANsymphony 6.0’ gibt dem Anwender einen ersten Einblick in die ‘Virtualization II’-Strategie des Herstellers.

Virtualisierung Device-orientiert abzuwickeln, habe keine Zukunft. Vielmehr müsse das auf Objekt-Ebene geschehen, erklärte George Taxeira die Virtualisierungszukunft im Gespräch mit silicon.de. SANsymphony 6.0 virtualisiere daher durchgängig über Storage und die dazugehörende Infrastruktur inklusive Switches, Disks und anderen Komponenten.

Dazu zähle zu allererst, dass die neue Lösung hybrid ausgelegt sei, das heißt, Fibre Channel und iSCSI werden gleichbehandelt. Außerdem verfüge die Plattform über eine Reihe neuer Features, die in diesem Bereich laut Datacore einzigartig sind.

So lassen sich virtuelle SANs effektiver generieren. Statt aus jeder Disk ein Volume zu machen, werden SAN-Domains geschaffen, die mit Hilfe von Quality of Service gruppiert und dynamisch verwaltet werden können. “Das kennt man aus dem Networking, im Storage ist das nicht gängige Praxis”, erklärte Taxeira. Unter ‘Span-the-SAN’ versteht der Hersteller, dass der Administrator Policies erstellen kann, die automatisch Datensicherungsvorgaben innerhalb von Gruppen mit ihren Ressourcen und Anwendungen einhalten und beispielsweise Speicherbeschränkungen oder -erweiterungen erlauben.

Um sich vom großen Konkurrenten IBM SAN Volume Controller (SVC) abzuheben, arbeitet Datacore bei der Datensicherung beispielsweise nicht mit einer Cluster-Lösung wie sie IBM im Programm hat. “Wenn in der IBM-Lösung eine Seite des Clusters ausfällt, muss man warten bis das ganze Cluster wieder hochgefahren ist, um weitermachen zu können”, so der CEO. Datacore hingegen nutze das N+1-Prinzip. Jedes virtuelle Volumen könne auf jedem Applikationsserver gemappt werden. Fällt eines aus, sei das andere schnell wieder “up and running”.

Und noch eine Funktion hat Taxeira nach eigenen Angaben bei der Konkurrenz noch nicht gesehen. Sie nennt sich ‘Smart Data Recovery’ und sorgt dafür, dass einzelne Applikationen im Wiederherstellungsfall priorisiert hochgefahren werden. Beispielsweise lasse sich die Mailanwendung vorrangig behandeln, damit die Mitarbeiter wenigstens wieder Kontakt nach außen herstellen könnten.

Neu ist ferner ein CDP-Feature (Continuous Data Protection). Es erlaubt, dass der IT-Manager erst am Morgen ein Backup von 0 Uhr der vergangenen Nacht ziehen kann, wenn die Firmenpolicy das so vorsieht. Möglich ist das, weil der gesamte Datensatz mit einem Zeitstempel versehen ist.

Was die ‘Virtualization II’-Strategie anbelangt, so sei SANsymphony 6.0 nur der erste Teil. Ende 2007 soll dann die 64-Bit-Architektur hinzukommen. Die Lösung kostet in einer typsichen Konfiguration zwischen 40.000 und 60.000 Euro.