Google bringt Office-Anwendungen für Unternehmen

Google will die bisher frei verfügbaren Office-Anwendungen wie Mail, Docs und Spreadsheet jetzt auch als Premium-Dienste an Unternehmen vermarkten.

Erste Unternehmen hätten das Angebot, das für 50 Dollar pro Jahr und User verfügbar sein soll, bereits getestet. Die freien Angebote sind laut Google vor allem bei kleinen und Kleinstunternehmen im Einsatz. Rund 100.000 sollen es bereits laut dem kalifornischen Unternehmen sein.

Die Google ‘Apps Premier Edition’ hätten nun aber auch Industrieriesen wie General Electric getestet. Mit der gehosteten Software bietet Google mehr Storage, zusätzlichen Support und garantiert die Verfügbarkeit des Mail-Dienstes. Im Verlauf des Jahres sollen weitere Dienste, wie etwa ein Blogging-Tool hinzukommen.

Googles Ankündigung fällt in den Zeitraum der Veröffentlichung der neuen Version von Office. Bislang steht die Redmonder Büro-Suite unangefochten an der Spitze des Marktes. Auch wenn die Funktionalitäten der einzelnen Programme in Office 2007 nicht gerade revolutioniert wurden, so hat Microsoft dennoch konsequent die Plattform-Strategie der Suite fortgeführt. Integrationen mit anderen Unternehmensanwendungen oder Schnittstellen mit Online-Diensten verhelfen der Plattform zu immer größerer Bedeutung.

Doch Microsofts Milliarden-Investitionen in die Live-Produktreihe zeigen, dass der Trend längerfristig eindeutig Richtung Online-Anwendungen weist. Allerdings scheint in diesem Bereich Google derzeit noch einen Schritt vor Microsoft zu sein.

Eric Schmidt, CEO von Goolge, will von dem “Gerede” über den Konkurrenzkampf mit Microsoft nichts wissen. Die beiden Welten werden “für eine Weile koexistieren”, prognostiziert Schmidt. Wohl auch deshalb, weil Unternehmen auf Entwicklungen oft nur sehr langsam reagieren.

Nichts desto trotz erklärte Schmidt, dass Google weitere Kräfte für die Vermarktung und für den Support anheuern werde. Er will vor allem große Unternehmen als Kunden des neuen Angebotes sehen. Google, so Schmidt, werde jedoch auch bei anderen Diensten getrennte Produktlinien für Konsumenten und professionelle Anwender einführen.

“Das ist der Beginn der ersten großen Herausforderung für Microsoft als die wichtigste Unternehmensoberfläche seit zehn Jahren”, kommentierte Jim Murphy, Analyst bei AMR Research, gegenüber dem Wall Street Journal.

Nachteile des Google-Modells sind Beschränkungen bei den Funktionen und Kompromisse bei der Sicherheit der Anwendungen. Für viele Unternehmen wirkt wohl auch die Abhängigkeit von einer Internetverbindung abschreckend.