Wichtige Beweismittel im AMD-Intel-Verfahren verschwunden

E-Mails von Intels Führungsriege, die als wichtige Beweismittel im Kartellverfahren gegen den Halbleiterhersteller verwendet werden sollten, sind nicht mehr auffindbar.

Die E-Mails von mehr als 500 Mitarbeitern bei Intel sind offensichtlich bis vor kurzem nicht automatisch gesichert worden. Dazu gehören auch die von Konzernchef Paul Otellini, dem aktuellen Aufsichtsratsvorsitzenden Craig Barrett sowie dem Vertriebs- und Marketing-Chef Sean Maloney. Dadurch ist ein Teil der für das Verfahren wichtigen Korrespondenz möglicherweise nicht mehr reproduzierbar.

Ein Sprecher von AMD bestätigte, dass die Namen der drei Manager auf einer Liste von Intel-Mitarbeitern zu finden sind, bei denen keine Datensicherung vorgenommen wurde. Aus einem Protokoll der letzten Anhörung vor Gericht geht hervor, dass Otellini angeblich nicht wusste, dass seine Dokumente nicht gespeichert werden.  Er sei der festen Überzeugung gewesen, dass die IT-Abteilung seine E-Mails automatisch gespeichert hätte.

Intel war bislang nicht zu einer Stellungnahme bereit. Der Hersteller ließ lediglich verlauten, dass man sehr hart daran arbeite, die derzeitigen Probleme aus der Welt zu schaffen. Intel hat nun bis zum 10. April Zeit, dem Gericht einen Plan vorzulegen, wie man die fehlenden E-Mails aufspüren und wiederherstellen kann.