Neue OSI-Lizenz steht in der Kritik

Ob und an welcher Stelle ein Code-Urheber genannt werden muss, ist oft Gegenstand von Streit – so auch bei der neuen Lizenz, die die Open Source Initiative (OSI) bewilligt hat.

Die Common Public Attribution License wurde erst kürzlich zur OSI-Lizenz. Hier soll die Verwendung bestimmter Softwarebausteine geregelt werden. Und, dass in einem Anhang eine Copyright-Notiz steht. Die Lizenz ist eine Abwandlung der Mozilla Public License (MPL).

Die CPAL genannte Lizenz erlaubt im Anhang B die Nennung des oder der Urheber mit Logo und einem Link auf die Originalversion. Das stellt die Firmen möglicherweise vor Probleme, die solche Software, die unter dieser Lizenz steht, in Websites einbauen wollen.

Außerdem widerspricht die Lizenz, laut einigen Stimmen in der Open-Source-Gemeinde, dem Grundsatz, den Michael Tiemann, der President der OSI, äußerte. Danach wolle die OSI von jeder Lizenz Abstand nehmen, die mit echtem Copyright arbeite und daher einige Grundsätze, die sich die Open-Source-Entwickler gegeben haben – etwa Copyleft –, umgehe. Das wird jetzt genau der CPAL vorgeworfen.

Die kalifornische Firma Socialtext, die die CPAL eingereicht hatte, sprach gegenüber US-Medien von einem langwierigen und schwierigen Lizenzierungsprozess. In insgesamt neun Monaten sei die CPAL verhandelt worden. Sie soll Lücken schließen und die etwa 40 Mozilla-Lizenzen, die alle nicht der OSI folgen, mit der OSI-Welt verknüpfen. Außerdem sollen Firmen wie SugarCRM die neue OSI-Lizenz trotz aller Vorbehalte prüfen. Sie soll den Bedürfnissen der Community ebenso dienen wie kommerziellen Bedürfnissen, wie sie SugarCRM mitbringe, hieß es von Socialtext.