Unabdingbar: BI im Finanzsektor

Kaum eine andere Branche muss solche gigantische Datenmengen beherrschen wie die Kreditwirtschaft. Schließlich besteht das gesamte Geschäft aus Zahlen und Daten. Nötig sind präzise Reporting-Instrumente, um nicht im Chaos zu versinken.

“Es muss jede nötige Information komprimiert und übersichtlich in Sekundenschnelle liefern”, benennt Schmidberger die wichtigste Anforderung an die neue BI-Lösung. Diese Zielvorgabe im Blick hat Infomotion das System so aufgebaut, dass alle elementaren Daten sofort und auf einen Klick zur Verfügung stehen. Die wichtigsten Unternehmensdaten, zum Beispiel Bestand und Konten aufgeteilt in die einzelnen Produkte der ING-DiBa, stehen tagesaktuell direkt auf der Startseite. Daten, die nicht für alle Mitarbeiter relevant sind, sind über wenige weitere Klicks abrufbar.

Ursprünglich wurde die BI-Lösung für alle Abteilungsleiter der unterschiedlichen Geschäftsbereiche konzipiert. “Nachdem das System eine Weile erfolgreich gelaufen ist, entdeckten zunehmend mehr Mitarbeiter den Nutzen der professionellen Lösung für sich”, erinnert sich Schmidberger. “Viele wollten nun ebenfalls Zugang zu den Daten haben.”

Von der Effizienz des Systems bestätigt, gab die ING-DiBa den Projektverantwortlichen von Infomotion daher den Startschuss, die Plattform zu erweitern. “Heute arbeiten ab den Teamleitern aufwärts alle damit”, berichtet Kerstin Neu. Dabei ist das System zweigeteilt: In einem öffentlichen Reporting-Portal stehen jeder Fachabteilung ihre Analysen und Berichte zur Verfügung. Die Entscheider des Unternehmens haben in einem geschützten Bereich alleinigen Zugriff auf sensible Informationen.

Die größte Herausforderung war dabei die Zugriffszeit auf die Daten. “Langsame Datenbank-Abfragen sind die größten Hürden effektiver Business-Intelligence-Systeme”, erklärt Neu. Zwar wurden die Daten der Kundenanalyse aggregiert aufbereitet, jedoch konnte die Zugriffszeit von maximal 2 Sekunden nicht gehalten werden. Daraufhin hat Infomotion die Infrastruktur des Systems neu entworfen: Alle Daten werden nun in halbstündigem Rhythmus aktualisiert und müssen bei Zugriff nicht extra auf der Datenbank erzeugt werden. Alles Wichtige ist ohne Ladezeit jederzeit verfügbar. “Damit kommen wir nicht nur schnell an unsere Informationen, wir können auch zu jedem Zeitpunkt des Tages auf deren Korrektheit vertrauen”, lobt Martin Schmidberger.

Bei der Priorisierung der Daten arbeitete Infomotion eng mit den Fachabteilungen der ING-DiBa zusammen. “Gemeinsam mit dem Controlling entwickelten wir in der Kundenanalyse Inhalte und Aufbereitung der einzelnen Daten”, beschreibt Kerstin Neu den Projektverlauf und erklärt: “Auch wenn wir viel Branchenwissen mitbringen, können wir den Fachbereich nicht ersetzen. Nur im gegenseitigen Austausch können wir das Geschäft unseres Kunden genau verstehen und individuell auf seine Anforderungen eingehen.” Die Mitarbeiter mussten demnach einen Teil ihrer Arbeitszeit mit in die Entwicklung des BI-Systems investieren. Das war natürlich viel Arbeit, heute profitieren jedoch alle davon: Sämtliche Informationen sind ideal gruppiert und die aufwändige und mühsame Datensuche ist kein Thema mehr. “Das schont nicht nur Nerven, sondern spart vor allem kostbare Zeit”, stellt Schmidberger fest.

Besonderen Wert legte die ING-DiBa darauf, dass jederzeit nur die tatsächlich wichtigen und benötigten Daten auf der Startseite des Systems stehen. Schmidberger: “Wichtiges muss vom Unwichtigen getrennt sein. Nur so ist die optimale Übersichtlichkeit zur Erstellung hochwertiger Analysen gewährleistet.” Demzufolge hat das Team von Infomotion eine Besonderheit integriert: Seit einigen Monaten wird regelmäßig gemessen, wie oft welche Daten angeklickt und genutzt werden. “Auf diese Weise sehen wir genau, welche Daten die Anwender benötigen”, erklärt Neu. “Das System ist flexibel und skalierbar konzipiert, so dass wir es bei Optimierungsbedarf sofort an die Bedürfnisse der Anwender anpassen können.”