Kontakte + Kommunikation = Karriere

Digitale Netzwerke sind die moderne Form, um online Beziehungen zu pflegen und Kontakte aufzubauen. Der Umgang mit den Programmen ist simpel, der Überraschungseffekt hoch.

Das Netzwerk Xing.de hat über 2,1 Millionen Mitglieder. Die können zwischen einer beitragsfreien Basis- und einer beitragspflichtigen Premium-Mitgliedschaft wählen. Schwerpunkt der Networking-Plattform Cap-up.de ist die Karriereentwicklung. Executive Member zahlen 15 Euro pro Monat Mitgliedsbeitrag. Die Community für berufstätige Frauen femity.de und das Studentennetzwerk studiVZ.net sind kostenfrei.

Kontakte knüpfen und pflegen

Drei bis viermal pro Woche, manchmal auch öfters, loggt sich Tobias Rudolph bei Xing ein. “Hauptsächlich um auf Nachrichten zu antworten, um neue Kontakte zu knüpfen, mich an Foren zu beteiligen oder um mein Profil zu aktualisieren”, nennt der 33-Jährige als Gründe. Er wertet sein Profil, das er auf der Plattform hinterlegt hat, als “eine Mini-Homepage oder ausführliche Visitenkarte, über die ich sowohl alte Bekannte suchen oder von ihnen gefunden werden kann sowie um neue Kontakte zu knüpfen”. Darum geht es in erster Linie in Online-Netzwerken

Steixner und Rudolph waren Arbeitskollegen bei USU. Daraus ist eine Freundschaft entstanden, die von den beiden auch online gepflegt wird. “Beziehungen und Verbindungen zu anderen Menschen sind speziell im beruflichen Umfeld schon immer wichtig und hilfreich”, ist die persönliche Erfahrung von Tobias Rudolph. Online Networking ist für ihn daher “nur eine neue technische Möglichkeit, die das Knüpfen von Kontakten gezielt unterstützt und erleichtert”. Unterschätzen sollte man das Medium allerdings nicht. Rudolph kam an seinen neuen Job über das Netzwerk. Vor etwa einem halben Jahr hat er als SAP-Berater zu einem großen Generika-Hersteller gewechselt. SAP-Spezialisten sind begehrt. Regelmäßig bekommt er über das Portal Anfragen von Personalvermittlern. “Zwei bis drei pro Woche sind es schon”, sagt er. Online Networking kann also ganz gut auch beruflichen Interessen dienen. Deshalb hat er etliche Personalvermittler ebenfalls in sein Netzwerk aufgenommen. Diese verfügen über weitere Kontakte und wirken daher als Multiplikatoren. Jeden Menschen der Welt über sechs Kontakte zu erreichen, das ist das Ziel, das Xing und auch Rudolph verfolgen.

Doch zwischen Theorie und Wirklichkeit klaffen bekanntlich Welten. “Anfangs waren es verständlicherweise gehäuft Personen mit einem Informatik-Background, die sich in Online-Netzwerken angemeldet haben”, meint Tobias Rudolph. Inzwischen sei die Teilnehmer-Schicht aber sehr heterogen mit höchstens noch einem leichten Überhang zu IT-Spezialisten. Denn um sich heutzutage in Online-Networking-Portalen anzumelden und aktiv daran teilzunehmen, seien keine besonderen Computerkenntnisse erforderlich. Neben all den beruflichen und privaten Aspekten ist seine Mitgliedschaft in dem Netzwerk für Rudolph “einfach ziemlich praktisch und zeitsparend”. Denn sollte er eine neue Handy-Nummer haben, so korrigiert er nur sein Profil. “Müsste ich hierfür Info-Mail verschicken, würde ich garantiert etliche vergessen”, ist seine Befürchtung. Das kann ihm in seinem Netzwerk nicht passieren.