Kommunikations-Standard SIP stolpert auf der Zielgeraden

Session Initiation Protocol (SIP) – eine der wesentlichen Grundlagen für moderne Kommunikation, die sich in Anwendungen wie Voice over IP niederschlagen kann – ist auf der Zielgeraden. Doch noch sind viele Fragen offen.

Konzerne zerreißen die Leine

Er setzt auf die seit langem bestehende Kooperation der Gremien, vor allem von IETF, 3GPP und die Mobilfunk-Organisation OMA. Nur so könne gewährleistet werden, dass die Spezifikationen rund um SIP gegen die mobilen SIP-Systeme, die in den anderen Gremien gebastelt werden, getestet werden können. “Offene Probleme und Anforderungen können so in der Zeit aufgegriffen werden, die zur Verfügung steht”, sagte Markus. Doch es gebe Herausforderungen, die noch nicht angepackt worden seien. Dazu rechnete er Network Access Translation (NAT), eine Technik, mit der SIP-Adressen ausgetauscht werden können. Hierbei habe der Standardisierungsprozess so lange gedauert, dass die SIP-Interoperabilität dadurch verzögert worden sei. Doch insgesamt rechnete er mit einer Lösung. “Wir denken, dass diese Arbeiten jetzt einer Vollendung nahe sind”, sagte er.

“Die SIP-Standardisierung umfasst eine solche Bandbreite an Themen, dass es nicht immer insgesamt so schnell vorwärtsgeht, wie es die engeren Ansätze vormachen”, sagte der Nokia-Manager. “Wir sehen jetzt bereits ein Interesse relevanter Parteien in dem Prozess, die zusammenarbeiten, um die Interoperabilität bestimmter Implementierungen auf der Kundenebene abzugleichen.” Ferner sei bekannt, dass spezifische Umgebungen wie Nebenstellenanlagen für VoIP in Unternehmenssystemen bereits ganz unterschiedliche, proprietäre SIP-Extensions der Hersteller aufweisen würden.

Er wisse aber sogar von einigen Serviceprovidern, die den ganzen Standardisierungsprozess vorderhand ad acta legten, indem sie ihren Kunden nur die Arbeit mit den eigenen Extensions erlauben würden. Davon hält er nichts. Nach und nach werde sich aber auch die Geschäftswelt auf einen gemeinsamen Standard für SIP einigen, hofft Markus. Für Serviceprovider werde sich die Frage beispielsweise schnell praktisch klären, sobald sich untereinander über SIP arbeiten müssten und einen gemeinsamen Standard bräuchten. Er sagte abschließend: “Die große Anzahl an verschiedenen Unternehmen, die beteiligt sind, verleiht SIP eine breite Unterstützung in der Industrie, aber sie macht schnelle Fortschritte zu einer echten Herausforderung.”