Verbrecherjagd mit Google Earth

Ermittlungsbehörden weltweit haben Google Earth als Arbeitswerkzeug entdeckt. Die Nutzungsmöglichkeiten sind zwar vielfältig, aber doch noch beschränkt.

Der amerikanischen Polizei ist es jetzt mit Hilfe von Google Earth gelungen, einen Drogenring auszuheben. Bei der Festnahme eines Drogenhändlers entdeckte die Polizei nicht nur Marihuana im Wert von 63.000 Dollar, sondern auch ein kleines GPS-Gerät, dass der Mann um den Hals trug. Dieses war gefüllt mit diversen GPS-Koordinaten. Mittels Google Earth konnte die Polizei anhand der Koordinaten mehrere Marihuana-Felder identifizieren, mit denen der Mann in Kontakt stand.

Zwar ist bislang unklar, wie oft die US-Polizei von Google Earth Gebrauch macht, aber es ist sicherlich viel günstiger Googles detaillierte Bilder aus der Vogelperspektive zu konsultieren, als selbst Helikopter oder Flugzeuge auf Aufklärungsflüge zu schicken.

Obwohl die Qualität der Bilder der Satellitendatenanbieter Digitalglobe und Google Earth genau genug sind, um Marihuana-Felder zu erkennen, sind sie derzeit noch nicht zeitnah genug, um von der Polizei verlässlich zur Verbrechensbekämpfung genutzt zu werden. “Ich bin überzeugt, dass die Bilder nützlich sind, aber es gibt ein paar Hindernisse. Sie sind nicht sehr aktuell; manche Bilder wurden vor mehreren Monaten geschossen, andere sogar vor einigen Jahren”, klagte Frank Taylor, Betreiber des inoffiziellen Blog von Google Earth.

Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie die US-Behörden Google Earth nutzen können. Die Finanzämter beispielsweise machen Gebrauch von dem Programm, um Hausbesitzer zu überführen, die ihre Häuser ausgebaut haben, ohne Steuern für ihre Erweiterungen zu bezahlen.

In einigen Fällen helfen die Bilder jedoch eher dem einfachen Bürger. So ist der beliebteste Service von Google Earth bei den Westeuropäern eine genaue Übersicht der als Starenkästen bezeichneten stationären Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachug – sehr zum Leidwesen der Gesetzeshüter.