Studie: “Die IT wird endlich erwachsen”

Die Münchner Unternehmensberatung Scopar hat die Herausforderungen für die IT in den nächsten 3 Jahren untersucht.

Befragt wurden laut Scopar 60 Wissenschaftler, IT-Verantwortliche und Unternehmenschefs.

Die Ergebnisse seien überraschend, hieß es. Demnach sahen die Befragten nicht in Themen wie SOA (Service Oriented Architecture) oder Web 2.0 die größten Herausforderungen, sondern in Themen rund um die IT-Organisation und Governance der IT. Auf den Plätzen eins und zwei der Herausforderungen lagen mit großem Abstand die ‘Neue Rolle der IT’ sowie die ‘IT Factory’.

Zur Neuen Rolle der IT zählen Themen wie die IT als Business-Enabler sowie der Beitrag der IT für neue Geschäftsfelder, aber auch der nachweisliche Nutzen der IT zum Gesamterfolg der Unternehmen. IT-Factory spiegelt den Trend zu einer weiteren Industrialisierung der IT-Services wieder.

“Die IT scheint endlich erwachsen zu werden und die Nische der technisch orientierten Spezialisten zu verlassen”, hieß es von Jürgen T. Knauf, Scopar Managing Director. Die tragende Rolle der IT als einer der zentralen Innovationstreiber werde zunehmend akzeptiert und gefordert. Auf der anderen Seite werde IT nicht mehr als Zauberwerk angesehen. Vielmehr stehe die Forderung nach einer standardisierten, auf die notwendige Leistungstiefe reduzierten Dienstleistungsorganisation im Raum. Diese müsse das in anderen Branchen schon lange übliche Sourcing beherrschen und die eigene Leistung an den Angeboten des Marktes messen. Knauf: “Der Wandel vom internen Dienstleister hin zu einer Service-getriebenen Organisation ist in vollem Gange.”

Platz drei der Herausforderungen belegte ‘IT-Controlling’, knapp vor dem Thema ‘IT-Security’. Trotz aller Anstrengungen und Verbesserungen in der Vergangenheit sei also die Steuerung und die Überwachung der IT-Aktivitäten nach wie vor ein Thema, so Knauf. In der Platzierung spiegelten sich zudem auch die Erfahrungen mit überschrittenen Projektbudgets, ausufernden System-Umstellungen und immer neuen “besseren” Systemen für die Fachabteilungen ohne Kosten-Nutzenbetrachtung wieder.

Interessant sei in diesem Zusammenhang, dass das Thema ‘Kostensenkung in der IT’ gar nicht genannt wurde. “Es ist also nicht etwa so, dass mit einem IT-Controlling weiter an der Kostenschraube gedreht werden soll.” Das IT-Controlling diene vielmehr dazu, die Steuerbarkeit und Transparenz der IT-Aktivitäten zu erhöhen. Dabei spiele auch die Bewertung von IT-Projekten und das Portfoliomanagement eine wichtige Rolle.

Die vorhandenen Ressourcen sollten gewinnbringend und zukunftsorientiert nach qualitativen und quantitativen Kriterien eingesetzt werden. “Man sollte meinen, dass das selbstverständlich ist, die Ergebnisse der Studie zeigen, dass dem nicht so ist.” Die vollständige Studie mit detaillierten Ergebnissen steht ab November zur Verfügung.