RIM kastriert Blackberry

Der Push-E-Mail-Service hat den Blackberry in den vergangenen Jahren zum unentbehrlichen Manager-Spielzeug gemacht. Jetzt kippt RIM die Killerapplikation.

Ab Herbst will RIM (Research in Motion) den Blackberry ohne den gleichnamigen Push-Dienst auf den Markt bringen. Der Verzicht werde es erlauben, kostengünstige Servicepakete für den Einsatz in Unternehmen anzubieten, sagte RIM-COO Donald Morrison am Rande der RIM-Hausmesse WES gegenüber dem Handelsblatt.

Zielgruppe sind nach seinen Worten Millionen von Vertriebs- und Wartungsmitarbeitern sowie Forscher, Ingenieure, Ärzte oder Krankenschwestern. Im Grunde also jeder, der einen Onlinezugang zu vertraulichen Daten oder Unternehmenssoftware benötigt, aber nicht unbedingt einen E-Mail-Anschluss. Millionen Menschen bräuchten Datenzugang, aber keine E-Mail, ist Morrison überzeugt.

“Das Potential ist riesig.” Die Zahl der Geräte ohne E-Mail könne die Zahl der E-Mail-Abonnenten überflügeln. Ziel der Bemühungen ist der Wandel vom E-Mail-Dienst zur Plattform für mobile Unternehmensanwendungen.

Gartner-Analyst Kenneth Dulaney ist allerdings nicht überzeugt, dass diese Strategie erfolgsversprechend ist. “Die Welt basiert heute auf E-Mail und es werden wichtige Transaktionen damit getätigt. Diese Leute wären dann außen vor.” Das wäre, sparen am falschen Ort. Er glaube deshalb kaum, dass No-E-Mail-Services ein wesentliches Geschäftsfeld von RIM werden.