MWC: Neue Handys im Mittelpunkt

Eine neue alte Messe hat heute in Barcelona ihre Pforten geöffnet: Der GSMA Mobile World Congress (MWC) fand seit 1987 unter dem Namen 3GSM World Congress immer im Februar in Cannes statt, seit 2006 in der katalanischen Hauptstadt.

Modu bringt 40-Gramm-Handy
 
Das israelische Unternehmen Modu hat ein modulares, nur 40 Gramm schweres Handy vorgestellt. In der Standardausstattung kann das Gerät nur zum Telefonieren verwendet werden. Zusätzliche Funktionen wie Musik oder Internetzugang offeriert das Mobiltelefon in spezifische “Jackets” – also Hüllen. Zunächst soll das sieben Zentimeter lange Handy-Modul mit zwei Gehäusen zum Preis von rund 200 Dollar auf den Markt kommen. Zusätzliche Gehäuse mit verschiedenen Funktionen werden etwa 50 Dollar kosten.

Gründer Dov Moran erklärte, die Modu-Module lassen sich auch in Elektrogeräte wie Camcorder nutzen. So könnte etwa das Autoradio in eine Freisprechanlage verwandelt werden. Auch sei es künmftig möglich. Bilder von der Digicam drahtlos zu übertragen. Der Hersteller plant, bald auch digitale Bilderrahmen und Navigationsgeräte mit Steckplätzen für die Modu-Module auszurüsten.

Nach Auskunft von Moran wurden bislang Verträge mit Netzbetreibern aus Russland, Italien und Israel abgeschlossen. Zudem arbeite man mit Herstellern wie Blaupunkt zusammen.

Opera Mobile 9.5 angekündigt

Opera hat die Version 9.5 seines Smartphone-Browsers Opera Mobile vorgestellt. Die überarbeitete Fassung soll durch eine verbesserte Rendering-Engine schneller arbeiten. Außerdem haben die Entwickler die Benutzeroberfläche verbessert. Die Software für mobile Endgeräte nutzt jetzt beispielsweise die vom iPhone-Browser Safari bekannte Zoom-Technik. Diese vergrößert angewählte Webseitenelemente, während die komplette Seite in verkleinerter Ansicht gezeigt wird. Darüber hinaus unterstützt Opera Mobile 9.5 nach Angaben des norwegischen Herstellers Java, Widgets und Flash Lite 3.

Garmin zeigt Navigationsgerät mit Telefonie-Funktion
 
Garmin stellt ein Navigationsgerät mit Telefonie-Funktion aus. Das ‘Nüvifone’ – hier geht’s zur separaten Bildergalerie – sieht dem Apple iPhone sehr ähnlich, bietet aber mehr Funktionen. Das Smartphone ist mit einem 3,5 Zoll großen Touchscreen und  HSDPA-Mobilfunkverbindung ausgerüstet. Neben On-Board-Karten liefert der Hersteller zudem einen MediaPlayer, Web-Browser und einige Google-Anwendungen mit dem Navigationstelefon aus.

Über das Garmin-Portal stehen dem Anwender alle Navigationsfunktionen zur Verfügung. Dort finden sich neben Informationen zu POIs (Point of Interest) ebenso Verkehrsdaten, Hinweise zu Tankstellen mit den günstigsten Benzinpreisen, Aktienkurse, Nachrichten oder Sportergebnisse. Bei der Verwendung im Auto aktiviert das Gerät die Navigationsfunktion, sobald es sich in der Dockingstation befindet. Anrufe werden dann im Freisprechmodus entgegengenommen. Ein nützliches Zusatz-Feature ist, dass sich das Nüvifone die letzte Position des Autos merkt. Somit unterstützt das Navi-Telefon vergessliche Fahrer beim Wiederauffinden des Wagens.

Das Smartphone agiert gleichzeitig als Handy, Kamera, UMTS-Web-Lesegerät, Personal Organizer, MP3- und Videoplayer und GPS-Navigationsgerät. Es soll im Laufe des dritten Quartals 2008 in den Handel kommen. 

Kommt es? Das Google-Handy

Der Prozessorentwickler ARM stellt laut vielen Berichten im Vorfeld den ersten Handy-Prototypen mit Googles mobilem Betriebssystem Android aus – und das, obwohl ARM gar nicht zu Googles Open Handset Alliance (OHA) gehört. Die OHA vereint die am Bau beteiligten Firmen. Android basiert auf einem Linux-Kernel, der auch ARM-Prozessoren unterstützt. Das Unternehmen wollte die Gerüchte zum Beitritt zur OHA nicht kommentieren, doch der Prototypen ist ein deutliches Zeichen. Android soll in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen.

Fast jedes derzeit im Umlauf befindliche Mobilfunktelefon basiert auf Technologien, die Prozessorhersteller wie Texas Instruments, Samsung oder Marvell für den Bau von Chips für Handys und Smartphones nutzen. Da die Hersteller von Mobiltelefonen die ARM-Prozessoren in sehr unterschiedlicher Weise nutzen, ist die Entwicklung von Software, die auf den meisten Telefonen lauffähig ist, eine große Herausforderung.

Im Vorfeld der Messe wurde auch die Bekanntgabe einer Allianz zwischen Google und Dell erwartet. Diese ist bislang noch nicht erfolgt (silicon.de berichtet laufend weiter über die Messe). Auch Dell ist kein Mitglied der OHA.

Google selbst hat seinen Android-Zeitplan nach hinten korrigiert. Bei der Android Developer Challenge wurde die Teilnahmefrist für die erste Runde bis zum 14. April verlängert.