Not-OP für T-Systems

Am 27. Februar präsentiert der neue T-Systems-Chef Reinhard Clemens dem Telekom-Vorstand die neue Strategie für die Telekom-Tochter.

Wie das Handelsblatt vorab erfahren hat, soll T-Systems grundlegend umgestaltet werden. Die bisherige Teilung des Geschäfts in ‘Business Services’ (Mittelstandskunden) und ‘Enterprise Services’ (Großkunden) entfalle, hieß es.

Demnach sollen die beiden Bereiche bis zum Jahr 2010 juristisch verschmelzen. Intern sei die organisatorische Trennung bereits abgeschafft. Zudem sollen die bislang separat operierenden Bereiche TK-Dienste und IT-Services zusammengelegt werden.

Weiterhin seien Veränderungen in der Führung geplant. “Clemens will die Hälfte der Führungskräfte austauschen”, hieß es von Insidern. Er wolle Schlüsselpositionen mit Gefolgsleuten besetzen.

Clemens sucht derzeit zudem einen Partner für die Anwendungsentwicklung und Systemintegration – einen Bereich mit rund 15.000 Beschäftigten. Nach Angaben des Handelsblattes verhandelt der T-Systems-Chef mit drei Interessenten, darunter dem indischen Anbieter Tata Systems. Die Financial Times Deutschland meldete derweil, T-Systems stehe kurz vor der Einigung mit dem US-Dienstleister Cognizant.

Tata sei zunächst der favorisierte Interessent gewesen – vor allem aufgrund der niedrigen Arbeitskosten. Selbst die Arbeitnehmervertreter hätten sich bereits mit Tata angefreundet. Dann hätten jedoch Accounting-Fragen eine Einigung verhindert.

Die Telekom ist schon seit Monaten auf der Suche nach einem Partner für T-Systems. Grund dafür ist die schwierige Lage des IT-Anbieters. Der Dienstleister hat mit sinkenden Umsätzen, einem zu hohen Personalbestand und mit der mangelnden internationalen Präsenz zu kämpfen.

Clemens kam im Oktober 2007 ins Amt. Ob er sich mit seinen Vorschlägen durchsetzen kann, ist unklar. Die Stimmung zwischen Telekom-Chef René Obermann und Clemens in Sachen weitere Strategie für T-Systems sei getrübt, hieß es von Insidern.