Trotz Unregelmäßigkeiten: Microsoft Office wird Standard

Microsofts Office-Standard ist nun ein ISO-Standard. Office Open XML (OOXML) steht damit in einer Reihe mit Spezifikationen wie HTTP, PDF oder auch dem konkurrierenden ODF. Allerdings dürfen in den nächsten beiden Monaten aus den nationalen Gremien heraus keine formalen Einwände bei ISO/IEC eingereicht werden.

Sobald der Standard formal bestätigt sei, wolle Microsoft dessen Spezifikationen auch in den eigenen Produkten unterstützen. Zudem werde das Unternehmen auch weiterhin mit Standardisierungsgremien, Regierungen und der Industrie für mehr Interoperabilität zusammenarbeiten.

Der Standard, der aus den Microsoft-Produkten der Office-Suite stammt, zieht nicht nur technische Kritik auf sich. Auch politisch ist der Standard – auch wenn die überwiegende Mehrheit der Stimmberechtigten für ihngestimmt hat – nach wie vor umstritten.

Zudem scheint es bei den Vorwahlen in den einzelnen nationalen Gremien zu Unregelmäßigkeiten gekommen zu sein. So hat etwa Norwegen beantragt, das ‘Ja’ aufzuheben, weil es nicht die Mehrheiten im Gremium repräsentiere. Dieser Schritt scheint jedoch das Ergebnis der Wahl nicht zu beeinträchtigen.

Vor allem aus dem Open-Source-Lager wurden Zweifel an Microsofts Absichten laut. Kritik gab es auch von verschiedenen IBM-Managern. Mit dem bereits ratifizierten Open Document Format (ODF), so das Argument, bestehe bereits ein Format-Standard. Weitere Standards seien überflüssig. Microsoft konterte diese Kritik mit der Gegenthese, dass OOXML eine andere Ausrichtung habe als das ODF, und daher die Auswahlmöglichkeiten für die Anwender erweitere.