Stammdatenverwaltung wird zur Schlüsselfrage für das Business

Der Lösungsanbieter für Datenqualität und -integrität DataFlux, Tochter von SAS Institute, hat beim Marktforscher BARC eine Studie zum Thema Master Data Management in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Fast drei Viertel der Befragten sehen den Geschäftserfolg als gefährdet an, wenn kein strukturiertes Master Data Management (MDM) vorliegt.

Gleichzeitig besteht ein hoher Bedarf an professionellen Lösungsansätzen: Trotz der Tatsache, dass in allen untersuchten Unternehmen bereits MDM-Initiativen im Gang sind, bewerten 60 Prozent der Befragten ihre Unternehmen als bislang gar nicht oder nur kaum dafür gerüstet. Für die Studie wurden im vierten Quartal 2007 Teilnehmer aus ausgewählten Unternehmen und Konzernen befragt – darunter Besucher der BARC-Tagung MDM sowie Internet-Nutzer, die über spezifische Newsletter und themenbezogene Websites rekrutiert wurden. Als Folge der Ergebnisse sieht sich DataFlux darin bestätigt, MDM als eigene Kategorie weiter voranzutreiben.

Auch wenn sich der Begriff MDM oder Stammdatenverwaltung hierzulande erst langsam durchsetze, seien die Entscheider auf das Thema vorbereitet. MDM gilt als sehr umfassend und subsumiert Themen wie Datenintegration, Datenqualität, Datenkonsolidierung, Kunden- und Produktdatenabstimmung, Meta-Datenmanagement sowie weitere verwandte Themengebiete. Die hohe Bedeutung eines strukturierten MDMs ist den Befragten der Studie bewusst: Fast drei Viertel der Teilnehmer (73 Prozent) halten es für ein ernst zu nehmendes Risiko für den Unternehmenserfolg, wenn Unternehmen auf eine MDM-Initiative verzichten. Fast ein Viertel (23 Prozent) bewerten das Risiko sogar mit der höchstmöglichen Ausprägung. Die Analyse bestätigt damit den erkennbaren Trend im Markt: MDM wird mehr und mehr als ernst zu nehmende Disziplin erkannt.

Allen voran gelten die drei Faktoren: Menschen, Unternehmenspolitik und Technologie als wichtige Einflussfaktoren auf das Datenmanagement. 63 Prozent der Befragten gestehen dem Faktor Mensch einen sehr hohen Einfluss zu und weitere 27 Prozent halten den Faktor immerhin für überdurchschnittlich wichtig. Eng verwandt mit dem Faktor Mensch ist die Unternehmenspolitik, deren Einfluss die Befragten als vergleichsweise etwas geringer, aber immer noch sehr hoch einstufen (38 Prozent). Die Einflusswirkung der Technologie als drittem Faktor im Reifegradmodell wird von insgesamt 63 Prozent als wichtig oder außerordentlich wichtig eingestuft.

Grundsätzlich glaubt die Mehrheit der Befragten, dass ihre Unternehmen bereits den Wert korrekter Daten erkannt haben. Diese Meinung ist zumindest in zwei Dritteln der Unternehmen bereits ausgeprägt. Der Reifegrad der untersuchten Unternehmen ist bei allen Faktoren dennoch eher niedrig und dies auf einem jeweils vergleichbaren Niveau. So ist der Einflussfaktor Mensch im Umfeld des Datenmanagements bei 12% der Befragten gar nicht, bei 50 Prozent nur wenig ausgereift. Bei der Management-Unterstützung ist eine Zweiteilung zu erkennen: Während die schwache Mehrheit (54 Prozent) der Befragten keinen beziehungsweise kaum Beistand von der Geschäftsführung erfährt, erhält die knappe Hälfte (46 Prozent) zumindest merkliche Unterstützung. In mehr als zwei Dritteln der untersuchten Unternehmen fehlt bislang auch noch ein zentrales Team zur Organisation des Datenmanagements beziehungsweise es ist nur unzureichend ausgeprägt. Auch die interne Regelpflege zur Gewährleistung der Datenqualität ist meist noch schwach ausgeprägt. In Bezug auf den Faktor Technik ergab die Untersuchung: Die technologischen Grundlagen sind meist bereits vorhanden, allerdings werden ihre Möglichkeiten nicht immer umfassend ausgeschöpft: Die Qualität der Prozessdefinition sowie die Absicherung des Datenmanagements durch Automatisierung sind jeweils zu mehr als zwei Dritteln nicht oder nur unzureichend ausgeprägt. Bei der Technologie beträgt dieser Wert nur 59 Prozent.

Die Umfrageteilnehmer stammen überwiegend aus den Branchen produzierendes Gewerbe, Banken, der High-Tech-Industrie sowie Telekommunikation und dabei eher aus großen Unternehmen und Konzernen als dem Mittelstand. Als Grundlage der Studie wurden die Aussagen aus insgesamt 187 Fragebögen von vorab qualifizierten Teilnehmern herangezogen. Zwei Drittel der Befragten haben Leitungsfunktionen inne (62 Prozent), der gleiche Anteil trägt eine Berufsbezeichnung mit Bezug zur IT.