Warum Software-as-a-Service funktionieren wird

Manch einer erinnert sich noch daran, wie mit Application Service Providing (ASP) vor rund einem Jahrzehnt Dienstleistern und Kunden “blühende Landschaften” versprochen wurden. Doch ASP wurde einer der größten Flops der jüngeren IT-Geschichte.

Mit der Verbreitung des Internets entstand eine neue Industrie: Die Internetwirtschaft. Diese ist jetzt, wo die Margen für Internetauftritte und E-Mail-Konten einem starken Preisdruck ausgesetzt sind, auf der Suche nach neuen Diensten und Geschäftsfeldern und entdeckt hierbei gerade SaaS. Bereits heute versorgen sie unzählige Unternehmen mit Internetzugang und E-Mail, und hosten deren Webseite. In langen Jahren haben die Kunden die Leistungen der Hoster in Bezug auf Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit schätzen gelernt und vertrauen der Zuverlässigkeit ihrer Technik.

Was liegt also näher für Kunde und Lieferant, als die Geschäftsbeziehung auch auf neue Bereiche auszudehnen? Rechenkapazitäten und Speicherplatz sind bei den Internet Service Providern jedenfalls reichlich vorhanden, die Bandbreiten zu den Kunden stehen. Wie bei den Hosting-Diensten nutzen die Internet-Dienstleister auch bei SaaS intelligente Lösungen – vorwiegend vom Marktführer Parallels – zur Automatisierung von Bestellung, Abrechnung, Authentifizierung, Benutzereinrichtung und Systemverwaltung. Dadurch können sie ihren Kunden Applikationen zu einem Bruchteil der Kosten bieten, die ein Unternehmen für den Inhouse-Betrieb aufbringen müsste.

Nimmt man den wachsenden Bedarf und die niedrigen Einstiegskosten bei den Kunden hinzu, so sind alle Voraussetzungen gegeben, dass SaaS aufgrund seiner Kostenvorteile und seiner einfachen Handhabung insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen seinen Durchbruch erlebt. Denn dank SaaS können auch sie sich endlich die Anschaffung von nützlichen Anwendungen wie Groupware, CRM, ERP, DMS oder Business Intelligence leisten.

Auch die Marktauguren in den USA sehen genau diesen Trend kommen. Bis 2009 sagt beispielsweise IDC einen weltweiten Umsatz mit SaaS-Anwendungen von 10,7 Milliarden Dollar voraus. Arbeitslos jedenfalls werden die Systemadministratoren und IT-Verantwortlichen in den Unternehmen auch mit SaaS ebenso wenig werden wie durch das Auslagern des Webservers zu einem Hoster. Denn auf der anderen Seite erwachsen ihnen durch die ungebrochen rasanten Entwicklungszyklen in der IT-Industrie immer wieder neue Anforderungen.

Der Autor, Sören von Varchmin, ist Vice President SaaS and Service Providers International bei Parallels.