Klassisches IT-Consulting muss vom Marketing lernen

Wer die Konvergenz von Marketing und IT nicht als eine bedeutende Entwicklung im Markt erkennt, wird die Zukunft des IT-Consulting verpassen. Das ist die Grundaussage eines gemeinsamen Trendpapiers der IT-Marktberatung Lünendonk und des IT-Dienstleisters Sapient. Das Papier analysiert Entwicklungen, Chancen und Risiken dieser Konvergenz.

Bei der Untersuchung der Ursache dieses Zusammenwachsens von Marketing-Methoden und IT-Arbeit haben die Autoren einige Treiber gefunden. Demnach gibt es interne und externe Rahmenbedingungen, die diese Konvergenz erzwingen. Auf der einen Seite bieten die stark wachsenden Märkte für Online-Marketing und E-Commerce deutliche Wachstumsimpulse für die Unternehmen, hieß es in dem Papier. Und auf der anderen Seite ermögliche die Weiterentwicklung der Unternehmens-IT und deren Öffnung hin zum Kunden die Ausnutzung der bestehenden Potenziale.

Für die Seite der Unternehmens-IT gehe dies besonders gut, wenn die Potenziale von Technologien wie Web 2.0 richtig angewendet werden. Schließlich forderten Kunden von Unternehmen mehr Nähe und wollten sich dem Unternehmen mitteilen, so die Autoren des Trendpapiers. Die Notwendigkeit der Unternehmen, sich auf diese Veränderungen und die zunehmende Verbindung von Marketing und IT einzustellen, werde immer deutlicher. Dafür stehen demnach zahlreiche Anwendungen “für den marketinggerechten Einsatz beim Kunden” bereit. Auch die zugehörigen Geschäftsmodelle werden “in hinreichender Breite” genutzt, hieß es.

Das bedeutet zum einen, dass die neuen webbasierten Technologien in die bestehenden Geschäftsanwendungen wie Customer Relationship Management (CRM), Business Intelligence und Enterprise Resource Planning viel mehr einbezogen werden müssen. Zum anderen sei diese Entwicklung bereits in vollem Gange. Der Aufbau intuitiver Frontends zum Kunden hin entstehe bereits. Der IT-Einkauf werde aber dadurch nicht einfacher. Schließlich könnten integrierte Lösungen von den Anbietern im Markt häufig noch nicht als Gesamtlösung geliefert werden. Denn Unternehmen nutzen heute ein Konglomerat aus Systemen und Anwendungen, deren Beherrschung umfangreiches Know-how voraussetzt und das selten bei einem einzigen Anbieter vorgehalten werden kann. Das ist aber laut dem Trendpapier nur eine Frage der Zeit.